LAUENAU (al). Wind und anhaltende Regenschauer haben Ausrichtern und Besuchern der diesjährigen Fleckenkirmes gründlich die Laune vergällt. Zwischen den zwölf Buden und Fahrgeschäften machte sich immer wieder gähnende Leere breit. Nur beim Auftakt am Freitag und noch ein wenig am Sonntag gab es zufriedene Gesichter. Im weiteren Verlauf des Wochenendes hatten selbst die Kinder nur vereinzelt Spaß bei einer Fahrt mit dem Karussell: Dessen Hubschrauberkabinen waren stets voll besetzt – wegen ihres schützenden Dachs. Natürlich erwiesen sich auch die Autoskooter als Magnet, zumal die Fläche diesmal in XXL-Größe war. Eine andere Attraktion hatte unverrichteter Dinge mit zwei Lastzügen wieder abtransportiert werden müssen. Der angekündigte „Aviator” benötigte so viel Platz, den Veranstalter Jürgen Schädel auf dem Parkgelände vor der Eishalle trotz wiederholter Versuche nicht bieten konnte. Solche Sorgen hatte Enrico Jehn mit seinem weitaus kleineren Stand nicht. In fünfter Generation ist der Eisenacher Schausteller unterwegs und war bereits in Bad Nenndorf und Bad Eilsen mit dabei. Dort sei es besser gelaufen als jetzt in Lauenau, gab er zu. Nun wolle er wenigstens seine Kosten an diesem Wochenende gedeckt wissen. Allein die Anreise betrug rund 300 Kilometer. Beim Publikum wie auch bei Schädel selbst wurde immer noch über die mögliche Zukunft der Fleckenkirmes philosophiert. Wie berichtet, hatte sich der Veranstalter verärgert gezeigt, nachdem ihm aus den Reihen der Kulturinitiative bedeutet worden war, eine Kirmes sei nicht notwendig. Auch haderte er mit dem aus seiner Sicht zu geringen Interesse aus der Politik. Zwar werde ihm der Platz kostenfrei zur Verfügung gestellt. Doch Genehmigungen kosten Geld. Aber Schädel gesteht auch offen ein, nach sieben Jahren einmal eine Pause einlegen zu wollen: „Ich fühle mich schon etwas ausgelaugt.” Schließlich sei der Aufwand durch Verträge mit Schaustellern und Behörden, mit Werbung und der Organisation des Begleitprogramms groß. „Wenn dann auch noch gemeckert wird, macht das halt keine Freude.” Hinzu komme in nächster Zukunft eine Unsicherheit. Wenn der Edeka-Umbau in der Ortsmitte beginne, fehle es dort an Stellflächen: „Wer weiß, ob ich dann überhaupt wieder den Parkplatz an der Eishalle kriege.” Foto: al