Die Vorarbeiten für den Bau der ersten Wunstorfer Mountainbike- und BMX-Anlage haben in der vergangenen Woche begonnen und werden in dieser Woche abgeschlossen. Am Ende der Erich-Kästner-Straße in der Nordstadt und in Erweiterung des Spielplatzes Reiterkuhle entsteht ein modernes Areal für Mountainbiker und BMX-Fahrer aller Altersklassen und Könnensstufen, wie die Stadt mitteilt. Das Projekt kann nach einem langen Planungsprozess jetzt erst umgesetzt werden.
Rückblende, Sommer 2021, es ist Kommunalwahlkampf. Bürgermeisterkandidat und damaliger Erster Stadtrat Carsten Piellusch (SPD) trifft sich mit den Genossen an der Reiterkuhle. Ein tolles Projekt soll hier entstehen, berichtet er, denn Bewegungssportarten in der freien Natur werden altersübergreifend immer populärer, was auch eine Reihe von wilden Rampenanlagen belegten, die aber durch die Stadt aus Sicherheitsgründen entfernt werden mussten. Dafür sollten legale Angebote wie eben jenes an der Reiterkuhle geschaffen werden. Das Gelände neben einem Spielplatz, das früher einmal als Reitbahn und Sportplatz genutzt worden war, ist dafür ideal. Die natürliche Senke macht die geplanten Eingriffe überschaubar und die Modellierung einfacher. Eine Bauzeit von wenigen Wochen wurde damals genannt. Sogar Fördergelder standen bereit.
Doch es kam anders. Das Gelände, auf dem sich Bäume befinden, ist von den zuständigen Behörden der Region Hannover als Wald klassifiziert worden. Die Stadt musste daher formell eine Umwandlung vornehmen und einen Bebauungsplan aufstellen. Solche Verfahren mit öffentlichen Beteiligungsrunden sowie Aufstellungs-, Entwurfs- und Satzungsbeschluss in den Gremien sind langwierig und bürokratisch. Der finale Beschluss durch den Stadtrat fiel daher erst im Februar 2025. Nun rollt der Bagger und verteilt Erde auf dem Gelände, damit die späteren Nutzer auf einer Anlage Pumptrack, Enduro Trail und Dirt Jumps genießen können. Die Planungen überzeugen auch die Profis. Denn Mitglieder des Deisterfreunde e.V. werden als Experten in die Detailplanungen und finale Ausformung der Sprungelemente mit einbezogen.
Die geplante Anlage wird demnach auf einer Fläche von einem guten halben Hektar errichtet und soll sowohl Freizeitsportler als auch ambitionierte Biker ansprechen. Der Parcours ist eine naturnahe Fahrrad-Geländestrecke mit Modellierungen und Sprüngen. „Mit dieser Anlage schaffen wir ein attraktives Angebot für Outdoor-Sportler und verbinden auf ideale Weise Bewegung, Naturerlebnis und sportliche Herausforderung“, so Bürgermeister Piellusch. Wenn alles gutgeht und das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, kann die Anlage Im Juli eingeweiht werden.