Dass die Biogasanlage von Karl-Ludwig Oldendorf, Friedrich Biesterfeld und Nils Grütters auf dem Hof Oldendorf an der „Lust” in Hattendorf reibungslos läuft, davon konnten sich der CDU-Bundestagskandidat Christopher Wuttke, einige Auetaler CDU-Fraktionsmitglieder des Rates der Gemeinde Auetal und die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner, die auf Wahlkampftour in der Region unterwegs war, überzeugen. „Darum planen wir in Kürze die lange diskutierte Erweiterung von 500 auf 800 Kilowatt”, so Nils Grütters, der allerdings einschränkt, dass die Genehmigung des Landkreises Schaumburg noch nicht vorliegt. Aus Sicht der Betreiber dürfte es allerdings keine Einschränkungen geben, da keine weiteren Baumaßnahmen notwendig werden, sondern nur der Einbau eines größeren Motors vorgesehen ist.
„Wenn der Mais geerntet wird, wird das Verkehrsaufkommen für kurze Zeit wieder etwas steigen, aber insgesamt ist nicht mehr Verkehr auf unserem Hof, als zu der Zeit, als wir noch Viehwirtschaft hatten”, so Landwirt Oldendorf zu den Bedenken der Anwohner, die im Vorfeld des Genehmigungsverfahrens ihre Einwände vorgetragen hatten. Dass die Anlage hervorragend läuft und technisch voll ausgelastet ist, beweisen die Betriebsstunden. „Von den 8 760 Jahresstunden ist die Biogasanlage im vergangenen Jahr 8 100 Stunden gelaufen”, so Nils Grütters. Gespeist wird die Anlage mit Mais, Gras, Getreide und Schweinegülle vom benachbarten Gut Südhagen, woran sich auch nach der Erweiterung nichts ändern soll. Allerdings wollen sich die Betreiber intensiv mit der Verwertung der Abwärme befassen. „Ich heize bereits meinen ganzen Hof mit der Abwärme der Biogasanlage und das funktioniert sehr gut”, so Oldendorf. Einige Hattendorfer Bürger hätten bereits Interesse an der Abwärme bekundet. Durch speziell isolierte Wärmeschläuche könnte das Wasser in den Ort geleitet werden. Auf einer Strecke von 1, 2 Kilometern sei das problemlos möglich. Wenn die Planungen und notwendigen Genehmigungen vorliegen, wollen sich die Betreiber an die Hattendorfer wenden und ihnen Angebote unterbreiten. Die Umweltministerin sah diese Maßnahme positiv. „Irgendwann müssen wir den Großteil unserer Energie aus erneuerbaren Energien gewinnen. Ein Mix wird aber immer notwendig sein”, so Tanja Gönner, während der CDU-Bundestags-Kandidat ergänzt: „Ein Kernenergie-Ausstieg ist erst dann diskutabel, wenn genügend Alternativenergie zur Verfügung steht”. Wichtig sei es, Transparenz herzustellen, die Bürger gut zu informieren und ihnen Ängste zu nehmen. Foto: tt