Die Mitarbeiter der Gemeinde Auetal Gaby Bühne und Michael Müller überprüfen zurzeit die Grabsteine auf den Auetaler Friedhöfen auf ihre Standfestigkeit hin und die Pflege der Gräber. „Das wird einmal pro Jahr gemacht, denn schließlich muss die Würde des Friedhofes durch ein vernünftiges Gesamtbild gewahrt bleiben”, so Gaby Bühne. Es dürfen keine Brenneseln auf Gräbern wachsen und auch Bäumchen oder Sträucher dürfen nicht zu groß werden. Auf einigen Gräbern haben die Mitarbeiter bereits Dornengestrüpp vorgefunden und häufig Lebensbäume oder Nadelbäume, die nicht nur das gesamte Grab überwuchern, sondern auch schon Nachbargräber. „Die Nutzungsberechtigten erhalten Post von uns. Sie werden aufgefordert, die Gräber wieder in einen annehmbaren Zustand zu bringen. Bäumchen und Sträucher müssen zurückgeschnitten oder entfernt werden. Grabsteine müssen fest stehen und an der oberen Kante eine Belastung von 30 Kilogramm aushalten. Um das zu überprüfen, benutzen die beiden Gemeindeangestellten ein etwas antiquiertes, aber nützliches Werkzeug. Eine Metallplatte, die sich in der Mitte eines Stricks befindet, wird gegen den Grabstein gelegt. Gaby Bühne hält das eine Ende und Michael Müller zieht am anderen, bis eine eingebaute Waage 30 Kilogramm anzeigt. Hält der Stein, ist die Prüfung bestanden, bewegt er sich aber, müssen die Nutzungsberechtigten tätig werden. „Uns ist klar, dass die Empfänger unserer Briefe nicht begeistert sind. Schließlich kostet es Geld, wenn ein Grabstein neu befestigt werden muss, aber aus Sicherheitsgründen ist das notwendig”, so Gaby Bühne. Die Zwischenbilanz, die Bühne und Müller ziehen, nachdem sie sieben von zehn Friedhöfen kontrolliert haben, ist nicht gerade positiv. „Wir müssen viele Briefe verschicken”, stellt Michael Müller fest. In Borstel und Rolfshagen sei fast jedes dritte Grab betroffen. Auf den Friedhöfen in Rehren und Hattendorf seien die meisten Gräber dagegen in einem guten Zustand. Nach Abschluss der Überprüfung geht die Arbeit aber erst richtig los. Längst nicht alle Nutzungsberechtigten von verwahrlosten Gräbern seien bekannt. „Manche sind selbst bereits verstorben oder weggezogen. Da müssen wir oft sehr viel recherchieren, um einen Verantwortlichen zu finden”, so Gaby Bühne. „Wenn niemand gefunden wird, der für ein Grab verantwortlich ist, wird die Grabstelle nach einer zweimonatigen öffentlichen Bekanntgabe eingeebnet”. Die Kosten dafür trägt im übrigen die Gemeinde. Foto: tt