Dr. Gilde erklärte die Funktionsweise des Auges und die Veränderung der Linse in zunehmendem Alter.
Mit Hilfe von Sehtafeln machte er anschließend deutlich, wie Sehschärfe ermittelt wird und was die allen bekannten Zahlen eigentlich beinhalten. Häufig auftretende Augenkrankheit ist die altersbedingte Linsentrübung, auch „Grauer Star” genannt. Auch diese Linsentrübung ist ein normaler Vorgang im Alter, der gut behandelt werden kann. Früher musste der „Graue Star” erst reifen, erzählte der Referent aus seinen Anfangserfahrungen als Augenarzt, die Linse wurde dann als Ganzes herausgezogen und die Sehfähigkeit durch eine sehr dicke Brille hergestellt. Mit den heutigen völlig anderen Operationsmethoden ist eine erfolgreiche Operation deutlich früher möglich und die Sehschärfe auf die Bedürfnisse des Patienten einstellbar.
Auch den sogenannten „Grünen Star”, das Glaukom, kann man operieren, im Gegensatz zur vorherrschenden Meinung, dass das nicht möglich sei. Anhand des Augenmodells erklärte Dr. Gilde den Augeninnendruck und die Auswirkungen, wenn dieser zu hoch oder auch zu niedrig ist. Wie ein Ball benötigt der Augapfel einen Innendruck, um formstabil bleiben zu können. Sonst würde sich das Auge schon bei jedem Wimpernschlag verformen. Vorsorgeuntersuchungen des Augeninnendrucks seien unerlässlich, so Dr. Gilde. Eine weitere Augenerkrankung im Alter ist die Makuladegeneration, bei der die Fähigkeit zum scharfen Sehen verloren geht. Hilfsmittel können den Patienten hier das Leben vielfach erleichtern.
„Junge mach das Licht an, du verdirbst dir die Augen”, wer hat nicht schon diesen Spruch von seinen Eltern zu hören bekommen. Auch das sei nur ein Gerücht, so Dr. Gilde, denn „Gebrauch schädigt die Augen nicht”. Die Augen könnten höchstens durch Brennen anzeigen, dass sie zwischendurch etwas Ruhe benötigen.
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