Seit wenigen Tagen hängt das nagelneue Zifferblatt an der vertrauten Stelle. „Kirche ohne Uhr geht einfach nicht”, bemerkt er über die für Wochen vorhandene Lücke, die von der Meller Spezialfirma Eduard Korfhage ausgefüllt worden ist. Allerdings bereiten Reparaturen wie diese im Kirchenvorstand große Sorgen. Denn das Geld ist knapp und der Sanierungsbedarf groß. Allein die Uhr-Sanierung habe 3000 Euro gekostet und ist – wie Stummeyers Kollege im Kirchenvorstand Herbert Meier ausdrücklich erklärt – von der Gemeinde selbst aufgebracht worden.
Die Uhr reiht sich ein in mehrere längst fällige Maßnahmen. Vor einem Jahr wurde das Portal nach historischem Vorbild aufwendig erneuert; Schallluken im Turm haben einen neuen Schutz bekommen. Besorgt blickt Meier auf die Laterne an der Spitze: Das marode Teil hätte längst schon erneuert werden müssen. In der kircheneigenen Friedhofskapelle am Dorfrand sind Fenster zu ersetzen oder farblich frisch zu beschichten; Dachrinnen fordern Ersatz. Allein die beiden letztgenannten Maßnahmen verlangen rund 9000 Euro. Der größte Brocken aber muss im Innern der Kirche gestemmt werden. Auf 80.000 Euro beläuft sich die Restaurierung der Wand- und Deckenmalereien, die die Ägidien-Kirche als Besonderheit auszeichnen. Natürlich dürften da staatliche und kirchliche Geldgeber zur Verfügung stehen, hofft Meier: „Doch auch unsere Gemeinde muss sich beteiligen.”
Bis zum Beginn dieser Arbeiten werden sich allerdings die neuen Zeiger noch etliche Male um die eigene Achse drehen: Voraussichtlich im April könnten die Fresken neuen Schliff erhalten. Foto: al