Der kleine hölzerne Unterstand, der vor wenigen Wochen an einem Aussichtspunkt am „Kleinen Riesen” vor Apelern entstanden war, ist auf große Aufmerksamkeit beim „Schaumburger Land Tourismus” gestoßen. Dessen Geschäftsführer Olaf Boegner traf sich jetzt mit Bürgermeister Heinrich Oppenhausen und dem Heimatvereins-Vorsitzenden Ferdinand Exler. „Eine schnelle Truppe” lobte Boegner den Eifer der hiesigen Hobby-Handwerker.
Diese hatten bereits selbst entdeckt, dass mit der Beschilderung des Sigwardsweges sich der Ort durch wandernde Pilger durchaus touristisch belebt habe. Schon ließen sie eine Bank aufstellen; die Gemeinde befestigte ein unansehnliches Wegstück zwischen Reinsdorf und Apelern. Die Schutzhütte war der nächste konsequente Schritt. Auf Anfrage bestätigte auch Christiane Höhle vom Hotel „Zum alten Friederich” die Resonanz: Sie müsse häufig den Schlüssel für die nahe Kirche verleihen: „Ich wundere mich schon über die vielen Wanderer.” Der Tourismusverband weiß laut Boegner von jährlich rund 500 „registrierten” Pilgern und nimmt „ein Mehrfaches” an nicht gesondert angemeldeten Wanderern an.
Oppenhausen und Exler denken bereits weiter. Die Schutzhütte könnte um eine Informationstafel ergänzt werden mit Hinweisen auf den Sigwardsweg selbst und auf die lokalen Sehenswürdigkeiten. Denn die Pilger sollten sich nicht nur auf den Besuch der hiesigen Kirche beschränken, sondern vielleicht auch Blicke auf die örtlichen Rittergüter und generell auf die Landschaft werfen, die gerade von der Schutzhütte aus sich sehr eindrucksvoll darbiete. Boegner musste nicht lange überzeugt werden. Er könne sich eine solche Tafel auf Aluminiumbasis mit Übersichtskarte und weiteren Hinweisen vorstellen. Dabei will er nicht einmal die Beschilderungs-Konzeption für den gesamten Weg und dessen mögliche Finanzierung aus „Leader”-Mitteln abwarten: „Das dauert zu lange.” Stattdessen möchte er diese erste Tafel aus Verbandsmitteln finanzieren und sie als Pilotprojekt für eine spätere komplette Ausstattung des Weges nutzen. In diesem Sinne werde er sich im neu gebildeten „Sigwardsweg-Verein”, dem etliche Anrainerkommunen angehören, einsetzen.
„Spätestens bis zum Beginn der neuen Saison im Frühjahr” will Boegner die Tafel anbringen lassen. Bürgermeister Oppenhausen revanchierte sich mit einem Versprechen: Er wolle im Gemeinderat vorschlagen, dass Apelern dem Verein beitrete: „Der Jahresbeitrag von 50 Euro sollte uns das wert sein”, betonte er, weil der Ort zumindest mit den Pilgern endlich die erwartete touristische Belebung erfahre, die er sich schon lange erhoffe. Foto: al