Während Laufmöller auf Standortvorteile wie Wohn- und Arbeitsplatzangebot, attraktive Freizeiteinrichtungen und vielfältige kulturelle Möglichkeiten verwies, wandte sich Heilmann den aus seiner Sicht wichtigen Entscheidungen der vergangenen Jahre zu: „Wenn Lauenau nicht den Mut für einen Gewebepark, den Kauf zweier Geschäftshäuser in der Marktstraße und den der Hofanlage Reinecke gehabt hätte, sähe es bei uns traurig aus.” Heilmann schätzt den Flecken als „wirtschaftlich stark” ein: „Bei den Steuern aber bleibt kaum etwas übrig.” Deshalb müsse sich die Gemeinde Einnahmequellen suchen und sinnvoll investieren: „Aber ein Gaststättenbetrieb wird bei uns nicht subventioniert.”
Kritik übte Heilmann an einem ZDF-Fernsehbericht über eine mögliche Rechtswidrigkeit der Grundsteuer. Die Folge: Auch das Rathaus werde gegenwärtig von Einsprüchen heimgesucht. „Wir haben genug Arbeit, solche Schreiben brauchen wir nicht”, schimpfte Heilmann. Wer dennoch glaube, die Gemeinde bereichere sich durch die Abgabe, sei im Irrtum: „Von 500.000 Euro an Grundsteuer A und B bleiben für uns nicht einmal 12.000 Euro übrig.”
Auch deshalb sei er froh, dass Lauenau zur Stadtsanierung Fördermittel von 4,5 Millionen Euro erwarten dürfe: „Wir haben nach gemeinsamer Diskussion überzeugende Planungen vorgelegt.” Wäre die Zusage nicht erteilt worden, hätten „wir uns diesen aufwendigen Straßenbau nicht leisten können”. Kritik an seinen Äußerungen musste Heilmann nicht befürchten: Beim Neujahrsempfang waren bis auf den CDU-Ratsherrn Karl-Heinz Bruns, der auch stellvertretender Vorsitzender der „Runde” ist, weder Grünen- noch CDU-Ratsvertreter anwesend.
Laufmöller hatte zuvor die wichtigsten kommunalen Maßnahmen des vergangenen Jahres aufgezählt. In den kommenden Monaten würden der weitere Umbau in der Ortsmitte sowie der Straßenendausbau im Logistikpark Schwerpunkte sein. Die Verkehrsführung im Flecken bleibe ebenso „ein großes Thema” wie die Schaffung weiterer Parkflächen. „Ein Einstellplatz reicht für Familien heute nicht mehr aus”, verwies er auf „zwei Autos, Fahrräder und Surfbrett, die unterzubringen sind”. Folglich müsste auch das Garagenangebot weiter ergänzt werden.
Der Bürgermeister kündigte an, „schon bald” das Josef-Hauke-Zimmer der Öffentlichkeit übergeben zu können. Skulpturen aus dem Nachlass des Bildhauers seien bereits aufgestellt; jetzt müssten noch Restarbeiten erfolgen.
Der Feggendorfer Klaus Burschel habe sich um die Einrichtung der Gedenkstätte sehr verdient gemacht. Deshalb sei vom Rat entschieden worden, den neuen Seminarraum im selben Gebäude nach ihm zu benennen. Dieser ist inzwischen mit etlichen Zeichnungen Burschels auch dekoriert worden.
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