Jetzt berichtete Braaksma, der auch Vorsitzender von SPD-Ortsverein und –Ratsfraktion ist, vor Parteimitgliedern über den Stand der Dinge. „Da passiert nichts”, schimpfte er über die Argumentation des Landkreises Schaumburg. Diese bezog sich auf die letzte schalltechnische Erhebung der niedersächsischen Straßenbauverwaltung auf der Grundlage einer Verkehrszählung im Jahr 2010.
Danach seien die Grenzwerte für Geräuschimmissionen im betroffenen Streckenabschnitt nicht überschritten worden. Für die Grundstücke „Am Bohlenkamp 1 und 34” hätten sogar Einzelberechnungen keine erhöhten Werte ergeben.
Der Landkreis räumt zwar ein, dass Verkehrslärm „von den Anwohnern gleichwohl als störend empfunden werden” könne, zieht aber den von der Initiative unterbreiteten Vorschlag einer Temporeduzierung auf 70 Stundenkilometer nicht in Erwägung: Das Unfallgeschehen an der Einmündung der Kreisstraße 61 auf die Bundesstraße sei „unauffällig”. Gerade das kann Braaksma nicht verstehen: „Da muss wohl erst was passieren”, mutmaßt er und verweist auf vergleichbare Streckenabschnitten der B 442: „An jeder Kreuzung ist 70; nur bei uns nicht.”
Dabei würde aus seiner Sicht eine reglementierte Geschwindigkeit neben mehr Sicherheit auch für weniger Lärm sorgen.
Im Messenkämper Gemeinderat war kürzlich bereits über ein eigenes Gutachten zur Lärmmessung nachgedacht worden. In der damaligen Diskussion hatte Braaksma ein weiter erhöhtes Verkehrsaufkommen prophezeit – durch die den Fernverkehr begünstigende Eimbeckhäuser Ortsumgehung und der Inbetriebnahme des künftigen Edeka-Regionallagers in Lauenau.
Ein zweites Anliegen will die Bürgerinitiative ebenfalls mit Rat und Tat unterstützen: der an Sommertagen vielfach beklagte Motorradlärm auf der Kreisstraße 61 zwischen Messenkamp und Nienstedt. Dort habe die inzwischen mit Schildern verhängte Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h „nichts gebracht”: Es werde „munter weiter gerast”. Braaksma will nun die Bevölkerung zu einer „Fahrraddemo” aufrufen. Noch vor den Sommerferien soll damit den Forderungen auf behördliche Maßnahmen Nachdruck verliehen werden. Foto: al