Eigentlich hat der 74-jährige Witwer mit den Topfpflanzen auf der Fensterbank gar nicht viel im Sinn. Lieber schwärmt er von der Jägerei. Sein Waidmannsglück umfasst allein 420 Wildschweine und 287 Rehe. Stolz ist er auf fünf Hirsche und sogar einen im Bückeberg erlegten Widder. Weil er aber die Flinte schon lange beiseite gelegt hat, wuchs das Interesse an den stacheligen Gewächsen. „Die hat noch meine Frau gepflegt”, erinnert sich Bärwolf. Sie wuchsen zwar stattlich in die Höhe; aber sie blieben unscheinbar, bis sie bereits vor Jahresfrist zum ersten Mal für kurze Zeit Blüten zeigten. Diesmal war das Schauspiel an der ihm mit Namen nicht näher bekannten Pflanze noch üppiger.
Doch so schnell die Pracht gekommen war, so schnell hatte sich das Ereignis erledigt. „Jetzt”, denkt Bärwolf, „muss ich wohl wieder ein Jahr warten”. Foto: al