Selbst ein seit Monaten mit den Zutaten für das beliebte große Straßenfest beschäftigter „Marktmeister” kann noch überrascht werden. Jürgen Moltzahn freute sich über das spontane Erscheinen der Pohler Turnerkapelle, die an diesem Tag eigentlich gar nicht eingeplant war. Doch die Musiker hängten ein großes Transparent auf und warben auch akustisch für ihr Vorhaben: Im Oktober wollen sie das 90-jährige Bestehen im „Sägewerk” zünftig feiern.
Die Instrumente zu Hause gelassen hatte das Fanfaren- und Majorettencorps Antendorf: Es schickte jedoch seine Showtanzgruppe, die mit ihren Majorettenstäben absolut fehlerfrei wirbelten.
Was fehlte, waren an diesem heißen Nachmittag die Kinder. „Im Schwimmbad”, gaben manche Eltern Auskunft, so dass der Mitmachparcours der Jugendfeuerwehren von Lauenau und Altenhagen II lange Zeit verwaist blieb.
Nur die Schminkecke unter schützendem Zeltdach war ständig umlagert: Alle wollten auch so ein keckes Katzengesicht haben wie die drei schleichenden Damen in neckischem Kostüm, die unablässig durch die Publikumsreihen streiften.
Das hannoversche Fenix-Theater hatte mit seiner Schau nach dem Auftakt im Vorjahr einen weiteren Erfolg zu verzeichnen. Da war an den Kaffeetischen viel Lob zu hören, auch über die Auswahl des Ambientes. Denn weil in der Ortsmitte gebaut wird, musste die Fleckenfete bekanntlich umziehen. Marktmeister Moltzahn würde sie am liebsten auch künftig in Teilen am „Rundteil” belassen: „Ein wunderschöner Platz.”
Nur die große Musikbühne stehe doch besser in der Marktstraße als abseits am Volkspark. Dort aber kamen die Musikfans mitten in einer kleinen Budenstadt voll zu ihrem Recht: dank zweier Nachwuchsbands am Nachmittag und der Party-Band „Overdrive” am Abend.
Für das Kontrastprogramm zur Kaffeezeit hatten die „Schaumburger Oldies” gesorgt. Da war auch „Fleckendiener” Georg „Schorse” Strecker von der Partie. Normalerweise spielt er nur den Weihnachtsmann in der örtlichen Adventszeit. Doch Moltzahn gewann ihn für einen weiteren Auftritt.
Als Attraktion aber stellten sich die auf dem Wasser dümpelnden „Seifenblasen” heraus. In den luftdicht verschlossenen Kugeln versuchten sich die Probanden oft vergeblich, auf den Beinen zu halten. Ulkige Verrenkungen sorgten für Vergnügen beim Publikum. Foto: al