Der Kontrast hätte nicht größer sein können. Erst entdeckten die Besucher die liebevoll gepflegten und restaurierten Oldtimer hiesiger Treckerclubs. Die betagten Schlepper nahmen sich geradezu winzig aus gegenüber den danach aufgereihten mächtigen Maschinen, die heute auf dem Acker im Einsatz sind – mit übermannshohen Reifen, klimatisierten Fahrerkabinen und tonnenschweren Arbeitsgeräten, die nur noch auf Knopfdruck bedient werde müssen. Selbst ein Lenkrad gibt es nicht mehr: Ein Joystick lenkt die PS-starken Ungetüme.
Die jüngste Entwicklung stellt jedoch alles bisher Gewesene in den Schatten. Der Computer ersetzt fast den Fahrer, weil via Satellit der Traktor spurgenau gesteuert wird. „Maximal zwei Zentimeter Abweichung”, weiß Henning Ansorge, der an diesem Tag den Fahrzeugbauer Fendt vertrat. Das Flaggschiff des Unternehmens besitzt einen 360 PS starken Motor. Sein Kostenpunkt: 200.000 Euro. Natürlich ist eine solche Investition viel zu groß für normale bäuerliche Betriebe. Unternehmen jedoch mit großen Ackerflächen dürften diesem Trend der Zeit indes bald folgen.
Den Zeitpunkt für die große Technikschau vor den Toren Lauenaus, die neben Bodenbearbeitungsgeräten und Düngerstreuern auch etliche Kleingeräte wie Aufsitzmäher und Kettensägen umfasste, war von den Organisatoren sorgfältig gewählt worden: Weil das Wetter die diesjährige Ernte sehr begünstigt habe, „können wir nun einen ganz entspannten Tag begehen”, begrüßte Landwirt Carl-Börries Thies das Publikum. Gemeinsam mit weiteren Lauenauer „Landburschen” hatte er die Veranstaltung mit ihrem Motto „Hightec im Feld” vorbereitet. Beteiligt waren die Agrartechnikunternehmen „Agravis Weser-Aller” (Nienburg/Barsinghausen) und Buchheister GmbH (Hess. Oldendorf/Springe).
Neben dem Einsatz etlicher Maschinen gab es zudem ein attraktives Begleitprogramm. Foto: al