Spartenleiter Axel Elsner musste nicht viele Worte machen: Das Ensemble stellte sich bei einem großen Konzert selbst akustisch vor. Aus 90 Jahren waren die Musikstücke gewählt worden – und hatten gerade bei den vielen jungen Mitgliedern unter den derzeit 35 Akteuren viel Fleiß abverlangt. Denn der „Altpreußische Parademarsch” oder der „Jäger-Chor” aus dem „Freischütz” gehörten nicht unbedingt zum Alltagsrepertoire. „Blaskapelle spielt eben auch Oper”, kommentierte Enrico Grundwald, der im Wechsel mit Ivonne Ehrlich schlagfertig durch den Nachmittag führte.
Eine Reverenz an alte Zeiten erwies die Kapelle auch in anderer Hinsicht. Für einige Stücke hatten einige Musiker ihre alten Uniformen aus dem Schrank geholt; und Dirigent Hartmut Grün zog eigens für ein Medley mit Melodien der „Comedian Harmonists” einen Frack an. Das gefiel den mindestens 400 Zuhörern, für die die bereitgestellten Stühle im Lauenauer Sägewerk nicht ausreichen: Sie spendeten geradezu frenetischen Beifall.
Auch die Auftaktveranstaltung war für die Turnerkapelle zu einem vollen Erfolg geworden. Von Ahnsen bis Alvesrode, von Reinsdorf bis Rolfshagen kamen befreundete Ensembles und gaben ihre akustische Visitenkarte ab. Zu den Gratulanten mit Grußworten zählten die Bürgermeister von Pohle, Lauenau und der Samtgemeinde Rodenberg. Gesangliche Glückwünsche lieferte der Pohler Männerchor Concordia ab; aus dem TSV Germania sorgten die Gymnastikdamen für ein sportliches Intermezzo. Einen i-Punkt setzten Mitglieder der Pohler Landjugendgruppe Suntal. Zu den Klängen von „New York, New York” flanierten sie in kleinen Gruppen kess durch den großen Saal. Foto: al