„Ich habe mich über die Nominierung sehr gefreut”, freute sich Thum; nicht zuletzt weil nach seinen Angaben schon „bis auf Bundesebene durchgedrungen ist, dass Apelern als Hochburg in der regionalen Karnevalsszene gilt”. Zudem sei sein Vorgänger auf Landesebene, Diethard Frase, ein wichtiger Wegbereiter gewesen. Dieser gehörte dem Bundesvorstand ebenfalls als Beisitzer an.
Doch einen Automatismus gebe es nicht, weiß Thum: „Dafür sind die Plätze im zwölfköpfigen Präsidium viel zu begehrt.” So habe es bei den jüngsten Vorstandswahlen Gerangel zwischen zwei Landesverbänden gegeben, in denen die Narretei weitaus mehr verbreitet ist als in Niedersachsen: „Auch beim Karneval geht es häufig sehr ernst zu.” Thum indes blieb ohne Gegenbewerber. Hinzu kam, dass es Präsident Volker Wagner selbst gewesen sei, der ihn zur Kandidatur gedrängt habe.
Natürlich sieht sich der neue Beisitzer, der außerdem als Koordinator für Tanzturniere eingesetzt ist, in der Pflicht, alle norddeutschen Interessen innerhalb des närrischen Verbunds zu vertreten. Doch zugleich erwartet er, dass Apelern direkt durch sein neues ehrenamtliches Engagement profitiert. So könnte schon bald eine Präsidiumssitzung im Schaumburger Land stattfinden. Tanzturniere sind nicht ausgeschlossen. Und eine Einladung an Präsident oder die vier Vizepräsidenten, eine Apelerner Prunksitzung zu besuchen, sei geradezu selbstverständlich. Der 62-Jährige, der vor einem Jahr aus dem Berufsleben ausgeschieden ist, setzt mit seiner künftigen Aufgabe eigentlich nur konsequent seinen bisherigen Weg fort. Seit 30 Jahren widmet er sich dem Apelerner Narrenwesen, dessen Präsident er seit 2009 ist. 2011 folgte die Wahl an die Spitze des Landesverbands. Die Wahl zum Beisitzer im Bundesvorstand erfolgte zunächst auf drei Jahre.
In seinem Kleiderschrank muss Thum allerdings den Überblick behalten. Neben dem weißen Jackett für närrische Anlässe in Dorf und Land hängt jetzt der dunkelblaue Anzug des BDK. Auch eine neue Narrenkappe ist hinzu gekommen.
Neben der Apelerner Kopfbedeckung und die für den niedersächsischen Präsidenten liegt nun eine dritte griffbereit. Eigens für das Zeitungsfoto hat Thum sie ausgepackt. Tragen darf er sie noch nicht. Das ist traditionell erst mit Sessionsbeginn am 11. November erlaubt. Foto: al