Es wäre ein großer Wurf, den sich wohl jeder Bürgermeister und Wirtschaftsförderer erhoffen dürfte. Die Ansiedlung einer Fertigung aus dem Bereich Automobilbau mit entsprechender Wertschöpfung und hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. Und der Chance, dass die Fabrik zuliefernde Firmen anzieht. Für den Raum Bad Nenndorf verdichten sich die Anzeichen, dass dieser große Wurf Wirklichkeit werden könnte. Der Verwaltungsausschuss der Samtgemeinde beschloss am Mittwochabend die Einleitung der planungsrechtlichen Verfahren, die für ein solches Projekt vorgeschrieben sind. Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt hielt im Pressegespräch fest, dass die Projektentwicklungsgesellschaft „Metawerk” hier ein Vorhaben für einen „großen niedersächsischen Automobilhersteller” auf die Schiene setzen wolle. „Metawerk” verwirklichte bereits ein Komponentenwerk in Sachsen für Volkswagen. Bevorzugter Standort des Investors ist die Feldmark zwischen Autobahn und Bundestraße 65 im Bereich zwischen der Zufahrt zur Mooshütte und Cecilienhöhe. 250 hochqualifizierte Arbeitsplätze im Bereich E-Mobilität stehen bei Verwirklichung des Projektes in Aussicht. Damit sei dies natürlich eine große Chance für Kurstadt, Samtgemeinde und Landkreis, wie Mike Schmidt festhielt. Es sei auch dieses hohe Potential, das dazu führe, diese Fläche für die Ansiedlung in Betracht zu ziehen. Für einen „Logistiker, mit großer Fläche und wenig Arbeitsplätzen” wäre man sicherlich hier nicht ins Verfahren gegangen, so Schmidt. Auch das Gewerbegebiet in der Gehrenbreite komme als Standort in Frage, hier sei noch keine Entscheidung gefallen. Grundsätzlich sei es gut, zwei Alternativen anbieten zu können. Bad Nenndorf befinde sich immer noch in einem Wettbewerb mit anderen Standorten. Das Vorhaben werde jetzt öffentlich und im Austausch mit den Bürgern diskutiert. Wichtig sei es gewesen, das Verfahren rasch einzuleiten, um dem engen Zeitplan des Investors entsprechen zu können. Schmidt und Landrat Jörg Farr hatten mit ihren Teams das Vorhaben in zahlreichen Gesprächen vorgespurt. Auch Farr verwies auf die große Chance, die ein solches Projekt biete. Ziel des Landkreises müsse es sein „Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Branchen und Berufen zu schaffen”. Auch mit dem Engagement als „Wasserstoffregion” richte sich der Landkreis auf die Förderung innovativer Technologien aus. Sehr gut in diese Strategie passe der Aufbau eines Produktionsstandortes im Bereich Elektromobilität. Umso mehr, als ein „erheblicher Anteil hochwertiger Arbeitsplätze” in Aussicht stehe. VW räumt der Elektromobilität im Rahmen seines Strategiewechsels einen zentralen Stellenwert ein. So soll der VW-Bus ab 2022 als Stromer auf den Markt kommen. Die Montage des „Elektro-Bullis” wird in Stöcken erfolgen. Komponenten sollen im Umland in günstiger verkehrstechnische Anbindung gefertigt werden. Foto: bb