Der Heimat im Hannöverschen Grenzland zu Schaumburg und Preußen hat der Erfinder des Comics, den viele angesichts seiner weltweit erfolgreichen Bildergeschichten mit dem Millionenseller „Max und Moritz” in ihm sehen, vor allem aber in hunderten von Zeichnungen und Gemälden immer wieder ein Denkmal gesetzt. Zwölf ganz unterschiedliche Motive davon sind zusammengefasst worden zu einer 27 Kilometer langen Radrundfahrt „Auf den Spuren von Wilhelm Busch” rund um seinen Heimatort. Sie zählen zum Tourenprogramm des Schaumburger Tourismusmarketing e. V. Im Expo-Jahr 2000 wurde sie von Busch-Kennern vor Ort initiiert und seither von vielen Fans des Künstlers unter die Pedale genommen. Und bisweilen findet man unter den größtenteils lobenden Rückmeldungen Hinweise, dass es doch noch dieses oder jenes Bild aus der Heimatregion gebe, das sich bei einer Erweiterung des Kurses „gut machen” würde.. . Denn bei aller Selbstkritik Buschs vor allem an seinen Ölbildern, von denen er große Mengen vor seinem Umzug aufs Altenteil im Garten des Wiedensahler Pfarrwitwenhauses verbrannt haben soll, müssen sich die weiten Landschaften, die zumeist etwas dunklen Porträts und vor allem die sogenannten Rotjacken-Bilder nicht verstecken. Sie bestehen selbst im Vergleich mit den Arbeiten der von Busch als unerreichbar angesehenen großen Vorbilder aus Holland und Flamen. Zum Jubiläum hat des Wilhelm Busch Land Wiedensahl eingeladen, sich dieser Bedeutung des Malers und Zeichners auf einer Erinnerungsrundfahrt am morgigen Sonntag, 27. September, verbunden zu fühlen. Und so kommen die Radler oder Kutschengäste auf dem Kollweg, der einst Wiedensahl mit Loccum und dem dortigen Kloster verband, an die Ilsbrücke. Aus heutiger Sicht romantisch mit Sandstein-Widerlager und ungehobeltem Holzgeländer hat Busch sie ins Bild gesetzt. Heute dominieren hier, direkt auf der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überdimensionale Wellblechrohre und nüchterner Stahl. Oder am Schweinehirtenhaus im Wiedensahler Genossenschaftsforst die auf das Jahr 1866 datierte Zeichnung „Zuflucht des Wiedensahler Hirten”. Die aus Flechtwerk, Ästen und belaubten Zweigen, errichtete kleine Hütte nutzten die Hirten, wenn wie mit ihren Herden weiter ab vom schon 1748 errichteten massiveren Fachwerkhäuschen, das noch heute am historischen Ort steht, unterwegs waren. Die Jubiläumsveranstaltung beginnt am Sonntag um 11 Uhr mit einem kleinen Festakt am Busch-Geburtshaus in Wiedensahl, zu dem Museumsleiterin Frauke Quurck auch Schaumburgs Landrat Jörg Farr erwartet. Daran anschließend begibt sich eine erste, bereits ausgebuchte Gruppe auf die Route. Für weitere geführte Touren mit fachkundiger Begleitung aus dem Mitarbeiterpool der Wiedensahler Busch-Stätten zwischen 12 und 15 Uhr sind noch Anmeldungen möglich – in diesen Corona-Zeiten möglichst frühzeitig. Maskenpflicht gilt dabei nur in Innneräumen. Zudem können nach Voranmeldung Fahrräder oder E-Bikes vor Ort ausgeliehen werden. Weitere Informationen unter wilhelm-busch@wiedensahl.de oder unter 05726/388. Foto: privat