Es findet nicht durchgängig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und doch ist es ein tiefgehendes gesellschaftliches Problem, das sich tagtäglich in allen Orten der Republik auswirkt. Die Gewalt, die Männer gegen Frauen und Mädchen ausüben. Die regionalen Gewaltschutz- und Betreuungseinrichtungen Basta, Biss und das Frauenhaus unterstützen die Aktion „Frei leben – ohne Gewalt” von Terre des Femmes mit einer eigenen Kundgebung, um vor Augen zu führen, dass unter solchen Übergriffen auch Frauen in Schaumburg vielfach leiden. Die Vertreterinnen führten aus, dass sich im Rahmen der Corona-Pandemie die Situation in vielen Haushalten noch verschärft habe. Ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen zeichnet sich in verschiedenen Bereichen ab. Wobei die Einrichtungen auch schon in Zeiten vor Corona in hohem Maße ausgelastet waren. Birgit Baron von Basta hob hervor, dass grundsätzlich in Schaumburg tragbares, eingespieltes Netz an Unterstützungsleistungen bestehe. Deren drei Säulen, die Biss – Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt, das Basta Mädchen und Frauenberatungszentrum sowie das AWO-Frauenhaus Schaumburg würden untereinander eng kooperieren ebenso mit weitern Partnern. So bestehe ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten. Diese reiche von einer ersten, der eigenen Orientierung dienenden Beratung über langfristige beraterische Begleitungen bis hin zur geschützten Unterbringung. Der große Bedarf an Unterstützungsleistungen fordert jedoch alle Einrichtungen erheblich, erst recht nach der zu verzeichnenden Zunahme. Birgit Baron, Gabriele Rudnick von Biss und Sabine Fischer vom Frauenhaus führten aus, dass alle Einrichtungen auch auf Unterstützung durch Spenden angewiesen seien. Die Haushalte seien jeweils eng gestrickt. Gerade für Ausstattung oder Leistungen, die über die eigentlichen Kernaufgaben hinausgehen, aber große Bedeutung haben, seien solche finanziellen Spielräume wichtig. Das könne zum Beispiel das Bezahlen einer Taxifahrt sein, wenn eine Frau Knall auf Fall einer Notsituation entfliehe, ohne Mittel dastehe, und rasch ins Frauenhaus oder eine andere Zuflucht kommen müsse. Gerade auch für Präventionsarbeit seien zusätzliche Mittel nötig. Verbunden mit der Kundgebung war die Eröffnung einer Kunstausstellung in der Innenstadt, die sich dem Thema Menschenrechte und Gleichberechtigung widmet. Acht Künstlerinnen des Kollektivs „Sophia’s Time” zeigten ihre Werke in Schaufenstern der Fußgängerzone. Ein Bericht zur statistischen Entwicklung folgt. Foto: bb