Die alljährliche mehrtägige Fahrt des Ortsverbandes der Deutschen Kriegsgräberfürsorge aus Exten hat sich längst zur Tradition entwickelt. In diesem Jahr führte die Reise die Teilnehmer zu bedeutenden historischen Stätten in Deutschland und Tschechien.
Der erste Halt war Mödlareuth, ein Ort, der nach dem Zweiten Weltkrieg durch eine Mauer geteilt wurde, ähnlich wie Berlin. Nach einer ausführlichen Besichtigung der ehemaligen Grenzanlagen reiste die Gruppe weiter nach Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Dort genossen die Teilnehmer eine Seilbahnfahrt auf den 1024 Meter hohen Ochsenkopf und ließen den Tag in der Kaiseralm ausklingen.
Am nächsten Tag stand ein Besuch in Cheb, dem ehemaligen Eger, auf dem Programm. Die Gruppe besichtigte die örtliche Kriegsgräberstätte mit über 6000 Toten und erkundete das städtische Museum. Besonders beeindruckend war das Zimmer, in dem Albrecht Wallenstein 1634 ermordet wurde, sowie zahlreiche Exponate aus dem „schönen Egerland“.
Die Reise führte weiter über Marienbad, wo die Teilnehmer die Kriegsgräberstätte, auch Berliner Friedhof genannt, besuchten. Diese war einst eine Außenstelle der Charité und beherbergt über 2500 Tote. In Flossenbürg besichtigte die Gruppe die KZ-Gedenkstätte, in der Dietrich Bonhoeffer ermordet wurde. Die perfide Brutalität der Nazis hinterließ bei den Besuchern einen nachdenklichen Eindruck.
Am dritten Tag erkundete die Reisegruppe Bayreuth mit seinem beeindruckenden Opernhaus und reiste weiter nach Bamberg. Dort besichtigten sie den Dom mit dem berühmten Bamberger Reiter und das Fränkische Brauereimuseum, denn Bamberg ist bekannt für seine zahlreichen Brauereien.
Der vierte Tag führte die Teilnehmer in die alte Kaiserstadt Nürnberg. Ein Besuch der Kaiserburg war Pflicht, gefolgt von einer Führung unter dem Titel „Mörder, Fälscher, Messerstecher“, die historische Kriminalfälle an Originalschauplätzen erklärte.
Auf der Rückreise machte die Gruppe Halt in Schweinfurt, um den ehemaligen Sachs-Hochbunker zu besichtigen. Dieser privat geführte Bunker, der kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, zeigt eindrucksvoll das Leben während der Bombenangriffe auf Schweinfurt. Ein gemeinsames Essen in der Siebertzmühle in Hosenfeld rundete die Reise ab.
Nach der Rückkehr in Exten waren sich alle einig: „Im nächsten Jahr, mit neuen Zielen, gerne wieder.“