Im Pfarrheim der Katholischen Pfarrgemeinde St. Marien Bückeburg traf sich der ökumenische Frauenkreis. Die Veranstaltungsreihe „Unter Frauen im Gespräch“ der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchengemeinde Bückeburg lud zu einer offenen, ökumenischen Begegnung ein. Erstmals nahmen auch Frauen der DITIB-Gemeinde Bückeburg teil, was zu einem bereichernden Dialog zwischen Christinnen und Musliminnen führte.
Sandra Schauer Bolte, Innenarchitektin, Zimmerin und Kommunalpolitikerin, hielt einen Vortrag über die alltäglichen Herausforderungen durch Rollenklischees. Sie verdeutlichte anhand von Beispielen aus Handwerk, Politik und Sport, wie tief verwurzelt diese Vorurteile sind. Frauen im Handwerk kämpfen mit Vorurteilen über ihre körperliche Stärke, während in der Politik strukturelle Hürden und persönliche Anfeindungen den Weg erschweren. Im Sport zeigen ungleiche Prämien und sexualisierte Kleidungsvorschriften die bestehende Schieflage.
Schauer Bolte betonte, dass diese Rollenbilder nicht biologisch bedingt sind, sondern über Generationen hinweg entstehen und das Selbstvertrauen sowie die Berufswahl beeinflussen. Moderne Medien und idealisierte Influencer-Trends verstärken diese Klischees zusätzlich.
Die Resonanz auf den Vortrag war überwältigend. Die Organisatorinnen Hanna Stübecke und Bianca Weber freuten sich über die Vielfalt der Teilnehmerinnen. „Es ist ermutigend zu sehen, wie Frauen aus verschiedenen Traditionen ins Gespräch kommen und voneinander lernen“, sagte Stübecke. Weber ergänzte: „Solche Begegnungen sind wichtig, sie stärken und öffnen Horizonte.“
Während des Treffens genossen die Teilnehmerinnen Lebensmittel und Getränke aus fairem Handel. Die nächste Veranstaltung des Frauenkreises findet am Mittwoch, den 17. Dezember, um 19 Uhr im Rahmen des Lebendigen Advents in der Stadtkirche statt. Geplant ist ein Prosecco-Abend mit einem Überraschungsgast.