Suchergebnisse (Ortswehr) | Schaumburger Wochenblatt

Drei Jugendfeuerwehrmitglieder aus dem Gründungsjahr der Jugendfeuerwehr sind heute schon 50 Jahre in der Wehr: Thomas Weitzel, Heinrich Rinne und Michael Rüscher. (Foto: ste)

Die fleißigste in der Wehr ist Caroline König

Wenn man 50 Dienste mit insgesamt 184 Arbeitsstunden für die Wehr ableistet, dann gehört man zu Recht zu denjenigen Feuerwehrleuten, die eine besondere Ehrung erfahren. Stellvertretend für Ortsbrandmeister Reinhard Möller durfte sein Stellvertreter Stefan Wolff diese Ehrung für Caroline König vornehmen, denn die zusammen mit ihrer Schwester Alexandra zur Oberfeuerwehrfrau beförderte Kameradin setzte im vergangenen Jahr die Benchmark in Sachen Dienstfleiß. Und das im „...arbeitsreichsten Jahr der Wehr“, so Wolff, denn mit 30 erfassten Einsätzen, davon 13 Brände und 17 technische Hilfeleistungen, musste die Wehr mit Grundausstattung ordentlich etwas leisten. Besonders kurios hierbei die Fluchthilfe für eine „Panzerknackerfamilie“ (Waschbären). Die hatte sich nämlich im unterirdischen Labyrinth des Kanalsystems verlaufen. Ahe-Kohlenstädt ist eine Wehr mit Grundausstattung. Dennoch hat sie besondere Fähigkeiten und Kenntnisse, wie Ortsbürgermeister Dieter Horn die Arbeit würdigte, denn besonders die Ortskenntnis und das Wissen darüber, bei welcher Hochwasserhöhe welche Überschwemmungen drohen und dann die richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Hochwassergefahren zu treffen, dazu braucht es schon gehörig viel Erfahrung. Beispiel 5,20 Meter Weserhöhe: Ab hier müssen Schieber geschlossen werden, weil die Weser sonst in das Kanalsystem drückt. Die Aufgabe der Wehr ist dann, anfallendes Oberflächenwasser mit einer Tauchpumpe zu beseitigen und die Funktionsfähigkeit der Pumpe zu überwachen. Das alles schafft die Wehr mit 19 Aktiven und ist damit zahlenmäßig noch unter der Mindeststärke. Allerdings versehen auch vier Atemschutzgeräteträger ihren Dienst in Ahe und die werden bei vielen Einsatzsituationen immer wichtiger. Damit ausreichend Löschwasser kommt, braucht es funktionsfähige Hydranten. Die 25 im Ort befindlichemn wurden übergeprüft und Mängel an die Stadtwerke gemeldet. Dabei zickte das 20 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug über drei Monate rum, so dass ein Ersatzfahrzeug aus Rinteln geholt werden musste. Gründungsmitglieder in der vor 50 Jahren von Wilhelm Buchmeier als Ortsbrandmeister (später auch Stadtbrandmeister) gegründeten Jugendwehr sind Heinrich Rinne, Michael Rüscher und Thomas Weizel, die der Feuerwehr treu blieben. Auch Norbert Kicinski ist 50 Jahre in der Wehr, konnte bei der Versammlung jedoch nicht anwesend sein. Carsten Ruhnau, der Bürgermeisterin Andrea Lange vertrat, steht fest: „In Rinteln lässt es sich gut und sicher leben, weil man sich auf seine Feuerwehren verlassen kann!“. Sein Briefumschlag mit Geldbetrag kommt im nächsten Jahr allerdings nur auf Antrag der Feuerwehr: „Bürokratie!“ Der stellvertretende Abschnittsleiter der Kreisfeuerwehr, Marcus Bahr, gab dann noch eine Änderung in der Ausbildung der Nachwuchskräfte bekannt: „Es soll flexibler, schneller und digitaler werden!“ Am 30. März veranstaltet die Wehr aus Ahe-Kohlenstädt wieder ihr Osterfeuer und hofft auf viele Besucher.
Man mag es kaum glauen, aber Helmut Winter und Wilhelm Meier sind schon seit 50 Jahre aktiv im Dienst der Wehr. (Foto: ste)

Stadt wird Lehren aus dem Weihnachtshochwasser ziehen

In einer bewegenden wie auch langen Rede dankte Bürgermeisterin Andrea Lange auf der Jahreshauptversammlung der Wehr in Krankenhagen den Feuerwehrleuten für ihre besondere Einsatzbereitschaft und auch Routine bei der Bewältigung der Hochwasserlage in der Weihnachtszeit. Alle Feuerwehren der Stadt hätten sich in vorbildlicher Weise dem gewidmet, für das sie einmal in die Feuerwehren eintraten: Dem Dienst am Nächsten. Während die meisten Familien unter dem Weihnachtsbaum saßen und feierten, hieß es für die Feuerwehrleute der Rintelner Ortswehren Sandsäcke füllen, Hochwasserschutzwände aufstellen, Keller leer pumpen, Deiche stabilisieren und vieles mehr: „Ohne die Feuerwehren wäre in Rinteln 'Land unter' gewesen“, so die Bürgermeisterin. Da sei Geld, das die Stadt in ihre Wehren investiere, gut angelegt. Wichtig für die Unterbringung von Einsatzgerätschaften und Mannschaften sei dabei auch das neue Logistikzentrum für die städtischen Ortswehren in der Dieselstraße 7 gewesen, das zwar noch nicht entsprechend umgebaut war, jedoch als Ausweichfläche für das Feuerwehrgerätehaus Rinteln schon gute Dienste leistet. Lange teilte Ortsbrandmeister Gunnar Hoppe und seiner Wehr mit, dass die Stadt aus den Ereignissen in der Weihnachtszeit ihre Lehren ziehen werde. Dabei könne man auch auf Luftaufnahmen des Polizeihubschraubers zurückgreifen. Die sollen im Januar der Politik im Verwaltungsausschuss vorgestellt werden. Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote hatte es da schwer, noch ein i-Tüpfelchen oben drauf zu setzen. Allerdings zeigte auch er sich „überwältigt“ von der Einsatzbereitschaft der Wehren, erteilte jedoch auch gleich Überlegungen des Landes Niedersachsen eine Absage, jeder Einsatzkraft 1.000 Euro für den Einsatz zu zahlen: „Das ist nicht unsere Motivation, investieren sollte man dann lieber in die Ausrüstung!“ Stellvertretend für Stadtbrandmeister Tim Schinz forderte Christian Voß dazu auf, die Feuerwehren der Stadt in der Logistik- und Hygienekomponente mehr zu unterstützen. Er warb damit, dass möglicherweise auch ein Lkw-Führerschein dabei abfalle. Die Fahrzeugbeschaffung wird in diesem Jahr umfangreich und eines davon ist die neue Rintelner Drehleiter. Die kann voraussichtlich bereits früher als geplant im ersten Halbjahr 2024 ausgeliefert werden. Investieren wird die Stadt auch in die Sicherheit von Atemschutzgeräteträgern, deren Geräte künftig für 200.000 Euro auf Überdrucktechnik umgerüstet werden. In Krankenhagen zeigte sich Ortsbrandmeister Gunnar Hoppe zufrieden mit der Entwicklung der Wehr, die Zuwachs bei den Aktiven verzeichnen konnte und die im letzten Jahr mit dem neuen LF 20 KatS ein hochmodernes Fahrzeug mit hohem Einsatzwert erhalten konnte. Ernennen konnte Hoppe Isabell Nebel zur Feuerwehrfrauanwärterin, Feuerwehrfrau oder -mann wurden Emily Selzer, Leonie Nebel, Jana Thoke und Tim Schikore. Oberfeuerwehrmann/-frau wurden Anna-Lena Thoke, Verena Wächter, Paul Lukas Wrosch, Chris Vogt und Philipp Schumann. Anja Hengster wurde zur Hauptfeuerwehrfrau befördert. Hauptlöschmeister dürfen sich jetzt Steffen Wächter und Matthias Peterson nennen. Seit 25 Jahren aktiv in der Wehr ist Mareike Schlüter. 50 Jahre aktiv sind Alfred Hoffmann (nicht anwesend), Helmut Winter und Wilhelm Meier. Zur neuen Jugendfeuerwehrwartin wurde Anja Hengster gewählt, Stellvertreterin ist Anna-Lena Thoke. Vom Einsatzgeschehen berichtete Alexander Ulke und auch in Krankenhagen war es im letzten Jahr, wie in fast allen Ortswehren, ein besonders arbeitsreiches Jahr. Aufsehenerregend war ein Einsatz, bei dem Schweine auf einem abgestellten Anhänger bei 35 Grad im Schatten mit Wassernebel abgekühlt werden mussten, weil sie einen Hitzestau hatten.
Ortsbrandmeister Markus Meier wird zum Hauptbrandmeister befördert.  (Foto: ste)

Versammlung auf dem Olymp Schaumburgs

378 Meter über NN liegt Schaumburgs höchster Ortsteil Goldbeck und was da ausmachen kann, konnte Abschnittsbrandmeister Michael Möller auf der Anreise zur Jahreshauptversammlung der Ortswehr erfahren. Er kam vom Nieselregen in der Schaumburger Ebene in Eisregen, Nebel und glatte Straßen. „Ich werde mich verspäten auf der Anreise zu Schaumburgs Olymp”, so Möller. Ortsbrandmeister Markus Meier ehrte und beförderte unterdessen verdiente Wehrmitglieder. Karl-Heinz Menke erhielt eine Ehrennadel als langjähriger Sicherheitsbeauftragter. Befördert wurden Klemens Middendorf und Kim Harland zur Feuerwehrmännern, Felix Gudehus zum Hauptfeuerwehrmann, Marc Vortmüller zum Löschmeister, Sebastian Taron zum Hauptlöschmeister und Konstantin Middendorf zum Ersten Hauptlöschmeister. Stadtbrandmeister Tim Schinz beförderte Ortsbrandmeister Markus Meier zum Hauptbrandmeister. Die Zahlen im Ort sprechen für die Ortwehr, die bei knapp 400 Einwohnern 127 Mitglieder verzeichnen kann, davon 27 Aktive. Der härteste Einsatz der Wehr war der Vollbrand des Goldbecker Krugs und auch beim Rintelner Hochwasser in der Weihnachtszeit waren die Aktiven gefordert. Das 32 Jahre alte Fahrzeug wird in diesem Jahr zugunsten eines Neufahrzeugs seinen Dienst einstellen. Ein weiteres Highlight in diesem Jahr wird das Stadtjugendzeltlager vom 5. bis 13. Juli sein. Doch auch Kritik gab es von Meier in Richtung der Stadt Rinteln. Die Löschwasserversorgung in Klein Goldbeck ist im Brandfall nicht ausreichend: „Das ist schon seit 20 Jahren bekannt!”
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