Die Wünsche für unser Lebensende aber sind für viele Menschen noch immer ein Tabuthema, über das wir nicht so gerne sprechen oder uns nicht trauen, sie mit anderen anzusprechen. Dennoch ist es gut, sich mit bestimmten Fragen und Wünschen im Voraus in Ruhe zu beschäftigen: Wo möchte ich sein an meinem Lebensende? Welche Menschen sollen mich auf meinem letzten Weg im Leben begleiten ? Was könnte mir in dieser Situation Halt, Kraft und Geborgenheit schenken? Was wünsche ich mir für diese letzte Phase meines Lebens? Gibt es etwas, das ich noch erledigen, klären oder erleben möchte? Welche Kraft hat mir mein Glaube im Leben gegeben und was bedeutet mir mein Glaube, wenn ich an mein Lebensende denke? Wer solchen Fragen für sich nachgeht und die Antworten mit Familienangehörigen und vertrauten Menschen teilt, kann diffuse Ängste abbauen, vieles bewusst und eigenständig bestimmen, inneren Frieden finden und schafft für sich und andere eine hilfreiche Klarheit. Denn im Bereich der palliativen ärztlichen und pflegerischen Versorgung am Lebensende, sei es zu Hause, im Krankenhaus, im Seniorenheim oder in einem Hospiz spielen solche Fragestellungen oft eine wichtige Rolle. Meine Antworten auf diese Fragen kann ich in einer sog. „Spirituellen Patientenverfügung“ festhalten als wichtige inhaltliche Ergänzung zur medizinischen Patienten-verfügung oder zur Vorsorgevollmacht. Auch das Ethikkomitee des Klinikums Schaumburg hat deshalb eine Spirituelle Patientenverfügung verfasst, die Patient:innen und Angehörige über den Sozialdienst des Klinikums oder die Klinikseelsorge erhalten können. Im Blick auf sein Lebensende hat der Kirchenvater Augustinus einmal gesagt: „ Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben, unter Gottes Hand gestalte ich mein Leben, in Gottes Hand gebe ich es zurück.“ Diese hoffnungsvolle Zuversicht wünsche ich uns allen.