157 junge Erwachsene haben in diesem Jahr in Wunstorf ihr Abitur bestanden, 116 am Hölty-Gymnasium und 41 an der Evangelischen IGS. Zwei Schulen, zwei Feiern, zwei Mottos – und viele Geschichten, die das Ende der Schulzeit markieren. Am Hölty-Gymnasium lautete das Motto des Jahrgangs 2025: „ABIcetamol – der Schmerz hat ein Ende“. Und tatsächlich: Der Notendurchschnitt von 2,39 kann sich sehen lassen. Herausragend schnitten Clara Maria Brüser und Vincent Wunderlich ab – beide mit der Traumnote 1,0. Mattis Junge folgt mit einem Schnitt von 1,1 auf Platz drei.
Die Entlassungsfeier fand wie gewohnt im Sportforum statt. Das Setting erinnerte an die Veranstaltungen vergangener Jahre und könnte durchaus mal ein Update vertragen. Für Schulleiter Robert Conrad war es die erste Abiturfeier in neuer Funktion. Die meisterte er souverän und wurde dabei vom bestens aufgelegten Leiter der Oberstufe, Stephan Schierbaum, unterstützt. Dessen Regieanweisungen für das obligatorische Abschlussfoto zeigten jedoch wie in den Vorjahren nur bedingt Wirkung. Statt in zwei oder drei Reihen, stellten sich die Abiturienten nebeneinander auf. Doch dafür ist die Bühne einfach zu eng.
Die beiden Jahrgangssprecher Juri-Levin Rapf und Phillip Robert Nülle überreichten dem Schulleiter einen Ginkgo-Baum: „Wir hoffen, dass der Baum Wurzeln schlägt und lange an den Jahrgang 2025 erinnert. Wir gehen, vergessen das Hölty aber nie“, so die beiden.
Auch an der Evangelischen IGS Wunstorf wurde gefeiert, mit dem augenzwinkernden Motto: „Abivegas – 13 Jahre Glücksspiel und trotzdem gewonnen“. Die Feier im Foyer der Schule bot Raum für Reflexion und Humor. Ein Jahrgangsbuch fehlt zwar noch, soll aber laut Zuruf aus den Reihen der Absolventen bald erscheinen. Die Schulleiterin Elke Helma Rothämel und Oberstufenleiterin Sandra Bertl hielten ihre Ansprache im Wechsel, ein ebenfalls bekanntes Stilmittel aus den vergangenen Jahren. Auch daran ließe sich etwas ändern. Für frischen Wind sorgte Tutorin Jennifer Stania, die kurzfristig eingesprungen war und mit einer charmanten Rede überzeugte: „Ich kenne Geschichten und Ihr gebt mir ein Mikro in die Hand, um sie zu erzählen.“ Sie beließ es aber bei harmlosen Anekdoten und behielt die brisanten Dinge für sich, ganz im Sinne des Mottos: „Was in Vegas passiert, bleibt auch in Vegas.“
Die beiden Jahrgangssprecher Leonie Opitz und Daniel Neutel hielten sich angenehm kurz, ihr Redemanuskript hätte vermutlich auf einen Bierdeckel gepasst. Doch das störte niemanden, denn ”im Mittelpunkt stehen ja die Zeugnisse”, wie Daniel Neutel anmerkte. Doch ganz so schnell ging es am Ende nicht. Denn für die Auszeichnung besonderer Leistungen nahm man sich die Zeit. Besonders geehrt wurden Alba Witte Medina (Notenschnitt 1,7) und Julian Howind Rodriguez (Notenschnitt 1,9) für ihre schulischen Leistungen sowie Jeanette Querfurt-Bauta, die bei einer Kursfahrt nach Florenz im Jahr 2024 durch beherztes Eingreifen einem Menschen das Leben rettete. Wunstorfs stellvertretender Bürgermeister Martin Pavel würdigte ihr Engagement: „Das zeigt, dass es nicht nur auf Noten ankommt, sondern auch auf andere Dinge.“