Einige hundert Zuschauer, darunter zahlreiche angehörige und Freunde der Rekruten, aber auch Ehrengäste, haben an der Zeremonie auf dem Sportplatz der Jägerkaserne teilgenommen – für den Kommandeur der Lehrgruppe B, Oberstleutnant Andreas Henne, ein sichtbarer Beweis für die Integration der Bundeswehr in die Gesellschaft. Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte das Heeresmusikkorps I aus Hannover.
Andreas Henne, der Kommandeur der Lehrgruppe B, dankte zunächst dem „Stammpersonal” der Rekrutenkompanie 4. Mit großem Engagement und oft über die normale Dienstzeit hinaus sei man wiederum dem Ausbildungsauftrag gerecht geworden und habe junge Männer an den Soldatenberuf herangeführt.”Mit dem Gelöbnis stehen sie in einer 50-jährigen Tradition unseres Staates”, meinte Oberstleutnant Henne an die Rekruten gewandt. In Deutschland werde immer wieder, wie in anderen europäischen Ländern praktiziert, eine Abschaffung der Wehrpflicht diskutiert. Die Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht habe aber das Militärwesen aufgewertet. Sie sei ein „politisches Signal des vorsorgenden und wehrhaften Staates, dass Schutz und Sicherheit seiner Bürgerinnen und Bürger keine Angelegenheit weniger Dienstleister” sei.
Die Allgemeine Wehrpflicht stärke, so Henne, die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft und mache sie „transparent und kalkulierbar wie noch keine deutsche Armee zuvor”. Darüber hinaus sei die Wehrpflicht ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Nachwuchsgewinnung. Ein großer Teil des Führungsnachwuchses werde aus den Grundwehrdienstleistenden rekrutiert, die sich erst nach Dienstantritt für eine Verpflichtung entscheiden. Bürgermeister Reiner Brombach dankte den jungen Soldaten für ihre Bereitschaft und ihr Versprechen, die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer verteidigen zu wollen.
Dies habe heute eine weitreichendere Bedeutung als in der langen Zeit, als sich die Tätigkeit der Bundeswehr auf einen friedenssichernden Dienst innerhalb des Deutschen Staatsgebietes beschränkt habe. Nun seien gefährliche Auslandseinsätze für Soldaten, die sich der Bundeswehr für einen längeren Zeitraum angeschlossen haben, nichts Außergewöhnliches mehr. Die Geschichte, so Brombach, habe gezeigt, „dass uns die Freiheit in unseren demokratischen Staaten nicht selbstverständlich zur Verfügung steht, sondern gegen innere und äußere Feinde verteidigt und stets neu errungen werden muss”. Der Bürgermeister sprach sich für die Beibehaltung der Allgemeinen Wehrpflicht aus. Es sei allerdings darauf zu achten, „dass es durch die Heranziehung nicht zu Ungerechtigkeiten hinsichtlich der betroffenen Bevölkerungskreise kommt”. Foto: hb/m