Nicht vorbei wird der musikalische Siegeszug der Schaumburger Trachtenkapelle sein. Einmal mehr bewiesen die Männer um Kapellenchef Lars Bögel, dass sie feste Bühnen bespielen können. Sonst ziehen sie im Sommer über das Land, spielen auf Erntefesten und Zeltveranstaltungen. Im Kursaal präsentierte die Kapelle mehr als 500 Zuschauern einen vielfältigen Streifzug durch die Musik. Marsch, Polka, Walzer - all das erwarten die Zuhörer von ihrer Schaumburger Trachtenkapelle. Doch immer wieder verstehen es die Musiker, ihr Publikum zu überraschen. „Das kenn ich aus dem Radio!” Einige Male kamen im Kursaal bekannte Melodien und Rhythmen mit Namen zusammen. Lars Bögel beispielsweise hatte sich das Stück „Csardas” vorgenommen, dessen rasantes Geigensolo bekannt ist. Bögel aber spielte das Solo auf seiner Zugposaune, schnell und schneller. Schwindelig konnte es manchem Zuschauer dabei werden.Solistisch tat sich der Trachtenkapellen-Nachwuchs hervor. Nils Heise (Posaune) und Liam Toser (Trompete) spielten Soli bei dem Stück „Children of Sanchez” von Chuck Mangione .
Damit waren die Youngster in bester Gesellschaft, denn auch Alexander Heine und Dirk Flügge zeigten ihr Können. Letzterer hat das Publikum aus den Puschen gehauen.
Eigentlich war er nur die Aushilfe für die Seele der Schaumburger Trachtenkapelle, Maren Bögel. Diese sah sich das Konzert aus der ersten Reihe an, denn demnächst wird im Hause Bögel Nachwuchs erwartet. Mehr als zwei Stunden auf der Bühne, das wäre etwas zuviel gewesen. Doch zwischendurch gab die Flügelhornistin ein Gastspiel, sang gemeinsam mit Christian Simon, spielte ein Stück mit und gab die Glocke.
Dirk Flügge spielte sich an der Seite von Erik Meyer durch das Konzertprogramm. Zwischendrin zeigte der Hauptfeldwebel, was er kann. Egal ob Flügelhorn oder Trompete: Spätestens bei Rocky-Hymne „Gonna fly now” im Medley „Hits international” riss er die Zuhörer vom Hocker. Hoch. Höher. Flügge schien dabei die Devise.
Insgesamt zeigte die Schaumburger Trachtenkapelle ein hohes Niveau und bot dem Publikum zugleich einen beschwingten Nachmittag. Es bleibt zu hoffen, dass es auch im nächsten Jahr ein Konzert gibt.
Zwar ohne Mestrini, den beliebten Dirigenten und Mosch-Musikanten. Doch die Kapelle scheint großgeworden und wird es auch alleine schaffen, die Zuhörer „Ohne Worte” nach Hause zu entlassen. Foto: ih