Christliche Glaubensgrundlagen, formal und inhaltlich verarbeitet: Mal offensichtlich, mal versteckt tauchen Motive und Gedanken in Objekten, Skulpturen und Installationen, auf. Unter dem Ausstellungsthema „Ein Kreuz unter vielen - der Eine für alle” zeigt der Obernkirchener Bildhauer Günter H. P. Schulz in der Sankt-Martini-Kirche seine inspirierte sakrale Kunst. Genaues Hinsehen lohnt sich, denn bis in das kleinste Verarbeitungsdetail gibt es viel zu entdecken. Den Hauptteil der Ausstellung bilden, wie der Name vermuten lässt, tatsächlich Kreuze. Wer nun aber eine klassische Umsetzung erwartet, irrt. Immer wieder kreativ geht Schulz ans Werk und sucht nach neuen Aussagen, die er durch seine Werke zum Betrachter transportieren kann. Themen wie Schmerz, Schöpfung, Leben und Auferstehung kommen dabei zur Sprache. Biblische Schlüsselereignisse werden zu Kunstwerken. Verstärkt wird die Wirkung zusätzlich durch einen dem Objekt zugeordneten Bibelsvers. Der Obernkirchener selbst hat einen starken Bezug zum christlichen Glauben, der ihm immer neue Anregungen liefert. Er möchte Zusammenhänge neu zeigen und Denkanstöße vermitteln. Dabei lässt er dem Betrachter bewusst viel Spielraum zur eigenen Interpretation. „Interessant, jeder sieht in den Exponaten etwas anderes. Es ist schön sich mit Menschen darüber zu unterhalten”, so Schulz. Auch bei der Auswahl seiner Materialien ist der Künstler einerseits festgelegt, andererseits offen. Nach eigener Aussage bevorzuge der Tischlermeister Holz, doch es mischen sich auch andere Materialien in den Arbeitsprozess. Der Besucher findet zwischen den Sitzreihen der Kirche ebenso ein Kreuz aus Metallketten wie eines aus Plexiglas oder Schiffstauen. Gestalterischer Höhepunkt ist das Stück „Seelsorge”, das den „direkten Draht zu Gott” verbildlicht. Es besteht aus 2400 Siftspitzen und einem alten Telefonhörer. Mit Aufenthalt in der Sankt-Martini-Kirche kann sich Schulz bereits über seine 33. Exhibition freuen. Seit Anfang 2007 ist er mit seiner Wanderausstellung „Kreuze” quer durch Deutschland unterwegs und konnte viele Besucher für sich gewinnen. Aus dem Bereich zeitgenössischer christlicher Kunst ist der gelernte Tischlermeister nicht mehr wegzudenken. Interessierte können die Ausstellung noch bis zum Freitag, dem 20 März ansehen und sich selbst Anregungen. Dienstag bis Freitag ist die Kirche in der der Zeit von 13 bis 17 Uhr für Ausstellungsbesucher zugänglich, am Sonnabend von 10 bis 14 Uhr. Sonntags ist die Ausstellung von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Interessierten steht der Bildhauer jeden Donnerstag von 14.30 bis 16.30 Uhr für Führungen und Fragen zur Verfügung. Sinnsuchende stoßen auf viele Anregungen. Foto: nb
Ein gehärtetes Leintuch und auf dem linken Arm der „Petrushahn” mit menschlichem Gesicht.