Immer höher nach oben streckte sich die Hand des Kinderbuchautors, als er den Kindern von seinem Urlaub in Indien erzählte. „Im Urwald hat mich ein Tier angefallen, das war ungefähr so, so, so, so...”, steigerte Tino die Spannung. Plötzlich ließ er die Hand fallen, zeigte zwischen Daumen und Zeigefinger einen Abstand von fünf Zentimetern an und vollendete: „...so klein.” Das junge Publikum johlte vor Vergnügen. Rasch errieten die Schüler, dass der Autor von einem Blutegel „angefallen” wurde. „Sehen aus wie Regenwürmer. Aber das Problem ist, die trinken gerne Blut”, so Tino Bussalb.
Schon in der Fragestunde vor der eigentlichen Lesung bewies der Kinderbuchautor, dass er sich nicht nur aufs Schreiben versteht, sondern auch ein talentierter Erzähler und Alleinunterhalter ist. So schlüpfte er etwa zwischendurch in ein Piratenkostüm, das er rasch aus seinem Koffer zog, und präsentierte mit Dreispitz, Mantel, Säbel sowie ausdrucksvoller Gestik und Mimik ein Kästlein. „Was da wohl drin ist? Ein Schatz, eine Spinne...oder etwa ein Blutegel?”, testete er mit rollenden Augen den Mut einer Schülerin, die sich bereit gefunden hatte, beim öffnen des Kastens zu helfen. „Du hast Glück, es ist ein Schatz”, lüftete Bussalb das Geheimnis und zog eine lange Halskette aus dem Behälter.
Nach dem Start mit zahlreichen Fragen der Schüler stieg der Autor und Zeichner in die Lesung aus „Mein Freund der Delfin” ein. Dazu zeigte er Dias mit Abbildungen aus diesem Buch. Foto: bb