Mit dieser Aktion unterstützen Hannover 96 sowie zahlreiche weitere Förderer die Demonstration „Bad Nenndorf ist bunt” und beziehen klar Stellung gegen den Naziaufmarsch am Sonnabend, dem 1. August vor dem Wincklerbad in der Kurstadt.
„Wir freuen uns über die große Unterstützung von Seiten des Fußballklubs Hannover 96”, sagt Peer Kraatz, Geschäftsführer des Staatsbades in Bad Nenndorf. Nicht einmal die schwierigen Dreharbeiten hätten die Spieler abgeschreckt. „Wir haben nachts im Stadion gedreht”, erklärt Regisseur und Produzent Daniel Bertram, dies sei für die Fußballer nach anstrengenden Trainingseinheiten nicht leicht gewesen. Doch hat sich das Engagement gelohnt, denn das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Aussage ist mehr als deutlich: 80 Millionen Demokraten, verkörpert durch drei Spieler des Fußballklubs, stehen einer nationalsozialistischen Minderheit gegenüber und beziehen klar Stellung gegen Fremdenhass. „Wir wollen vor allem die Jugend erreichen”, so Bertram, deshalb werde der Spot nachdem er heute Abend über die Stadionleinwand geflimmert ist, auf sämtlichen Internet-Video-Portalen sowie auf der 96-Homepage zu sehen sein.
Das Wincklerbad war von 1945 bis 1947 ein Verhörzentrum der britischen Besatzungsmacht, in welchem es auch zu Folterungen und Misshandlungen von Häftlingen kam.
Dieser Missbrauch wurde von den Briten selbst aufgedeckt und das Lager daraufhin geschlossen. Heute nehmen die Nationalsozialisten diese Tatsache zum Anlass für eine Verharmlosung der Verbrechen des Dritten Reiches, indem sie die eigentlichen Greueltaten des Zweiten Weltkrieges den Alliierten zuschreiben. „Das kann und darf nicht sein”, betont Kraatz, „die Aufmärsche werfen ein negatives Bild auf Bad Nenndorf, deshalb mussen wir Gesicht zeigen.”
Die Schirmherrschaft für die Aktion rund um den Werbespot hat Innenminister Uwe Schünemann übernommen. „Der Kampf gegen rechtsradikales Gedankengut ist nicht nur eine staatliche, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe”, so Schünemann.
Der Spot sei eine ideale Möglichkeit, viele Menschen zu erreichen. „Wir waren von Anfang an von der Idee begeistert und freuen uns, ein Zeichen für ein demokratisches Deutschland setzen zu können”, sagt 96-Chef Martin Kind, der sich für die Werbespot-Premiere beim Spiel gegen Arsenal viele Zuschauer wünscht. „Wir haben bislang etwa 25.000 Eintrittskarten verkauft, dass ist zu wenig.” Schließlich solle der neue Werbespot auch in einem entsprechenden Rahmen Premiere feiern.
Weitere Informationen zu den Naziaufmärschen und den Gegendemonstrationen gibt es unter www.bad-nenndorf-ist-bunt.com im Internet.Foto: rp