Bei strahlendem Sonnenschein feierten Schüler, Eltern, Großeltern und Lehrkräfte ausgelassen und fröhlich das traditionelle Sommerfest in der Berlin Schule in Bad Nenndorf – mit rund 1.200 Personen, davon allein 464 Schulkinder der Schule. Alle 21 Schulklassen haben 21 Spielstationen vorbereitet, die sie selbst mit ihren Lehrkräften und Eltern betreuten, um allen Besuchern vielseitige Unterhaltung zu ermöglichen. Beim Rundgang über den Schulhof wollten wir von der Schulleiterin Anica Wilhelm-Machule wissen, wie sie das Resümee des vergangenen Schuljahres sieht und was sie bewegt, wenn sie in die Zukunft schaut.
Wie war das Schuljahr in einer Schule, die abgängig ist? - „In diesem Jahr haben wir viel Zeit im Projektteam für die Planungen der neuen Schule investiert. Also auch mit Fragen der notwendigen Steckdosen, Waschbecken, der Raumausstattung und Bodenbelägen und anders mehr. Alles selbstverständlich neben dem regulären Unterricht“, schildert die Schulleiterin. Die Grenze der Räumlichkeiten ist erreicht. „Daher können wir nicht inklusiv unterrichten, weil wir räumlich nicht ausweichen können. Kleingruppenunterricht ist derzeit nicht möglich, auch wenn wir schon einiges in drei Container ausgelagert und vier Klassen im anderen Gebäude untergebracht haben. Dadurch ist alles weit auseinandergezogen, die Kommunikation im Schulalltag daher nicht so einfach. Die Lautsprecheranlage ist auch abgängig. Trotzdem versuchen wir alles mit Leben zu füllen, damit die Kinder nichts vermissen. Die Samtgemeinde unternimmt auch alles, sodass wir uns vernünftig bewegen und den Unterricht erteilen können.“
Fragen die Eltern nach dem Neubau? – „Das war immer wieder sehr deutlich Thema. Sowohl in entsprechenden Sitzungen des Elternrates, wie auch in Fachkonferenzen und Elternabenden. Denn der Zeitplan ist nicht so öffentlich zugängig, sondern wird in den Gremien verhandelt. Aber der offizielle Start, mit dem ersten Spatenstich, soll jetzt September 2026 sein“, freut sie Wilhelm-Machule. 2028/29 soll dann der Umzug in das neue Schulgebäude folgen, so der Stand der Planungen.
Zu den Herausforderungen des zurückliegenden Schuljahres gehörte auch die Baustelle der Bahnhofstraße vor der Schule, betont sie. „Sie hat einiges an Nerven gekostet. Ansonsten wird es mit den Kindern schwieriger. Wir merken, wenn die Kinder aus den Kindergärten kommen, dass wir da die Vorläuferfähigkeiten – Stiftehaltung, Farben- und Zahlenkennung, die Bildung ganzer Sätze, was alles vor Schulbeginn gelernt werden sollte – bei den Kindern nicht so vorfinden, sie teilweise weniger gegeben sind, als noch vor fünf oder zehn Jahren. Das müssen wir bei einigen Kindern in den ersten Klasse auffangen. Auch die Sprachförderung, die in den Kindergärten angesiedelt ist, ist auch ein wenig erschwerend und macht den Start in den ersten Klassen nicht so einfach.“ Derzeit liegt die Unterrichtsversorgung in der Berlin Schule bei 99 Prozent. „Im neuen Schuljahr sieht es etwas schlechter aus“, kündigt sie an, denn dann sind wiederum fünf neue Klassen zu unterrichten.