Nach der offiziellen Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Rüdiger Bax führte Ehrenmitglied Wibbelhoff durch die wechselvolle Geschichte des Tennisvereins. Auch wenn rein rechnerisch das Leben von Blau-Weiß 1949 begonnen habe, sei die Keimzelle des Vereins aber viel älter, hat Wibbelhoff herausgefunden. Bereits 1930 sei die Verwaltung des Staatsbades auf die Idee gekommen, durch den Bau von zwei Tennisplätzen die Attraktivität des Ortes noch steigern. In der „Turnerschaft Bad Nenndorf” etablierte sich bald eine Tennissparte, der das Spielen auf den Staatsbad-Plätzen gestattet wurde. Nach den Kriegswirren gelang es 1949 unter dem Vorsitz von Helmut Bleyer schließlich den Tennisverein Blau-Weiß Bad Nenndorf zu gründen und einen Pachtvertrag mit dem Staatsbad für die Nutzung der Tennisanlage zu schließen.
Die Zahl der Mitglieder sei in den Folgejahren ständig gestiegen, führte Wibbelhoff fort. 1963 wurde das Clubhaus an der Bahnhofstraße eingeweiht, die Anlage wurde auf vier Plätze erweitert. Der Tennisboom hielt weiter an und schließlich wagte sich der Verein sogar daran, einen fünften Platz zu bauen. 1979 zählte der Verein mehr als 350 Mitglieder. Viele Mannschaften nahmen sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbereich an Punktspielen teil. Wibbelhoff erinnerte in seiner Rückschau an die Glanzzeiten mit Tennisbällen und Freundschaftsturnieren.Ein „Schock” sei es gewesen, als dem Tennisverein 1997 der Pachtvertrag gekündigt wurde. Ein langes Gerangel um den Bestand des Vereins und der Anlagen folgte. Viele Versuche von Seiten der Vereinsführung, ein anderes geeignetes Areal nutzen zu können, scheiterten. „Die Unsicherheit über das Fortbestehen ließ die Zahl der Mitglieder sinken”, erinnerte der Chronist. Im Laufe der folgenden Jahre hätten „mehr als 50 Prozent in irgend einer Form kapituliert”.
Allen Unkenrufen zum Trotz sei es dem bis heute agierenden Vorstand mit Rüdiger Bax und seinem Vize Dietmar Schindler an der Spitze aber dann doch gelungen, den Verein wieder zu neuem Leben zu verhelfen. Heute nutzen die Spieler von Blau-Weiß Bad Nenndorf die Anlagen des MTV Waltringhausen. Seit der „Wende” im Jahr 2005 befindet sich der Verein wieder in einem Aufwärtstrend. Durch eine konsequente Jugendarbeit mit professionellem Trainergespann an der Spitze kommen immer mehr Jungen und Mädchen in den Verein. „Wir sind sehr daran interessiert, die Eltern an den Verein zu binden, um über die dann auch die Kinder für den Sport gewinnen zu können”, so Rüdiger Bax.
Bildhaft unterstützt wurde die Rückschau durch die Exponate einer Ausstellung, die Horst Asche zusammen mit Erika Matthias, Otfried Göring, Harald Dau und Helga Schlutt zusammengestellt hatte. Dafür gab es viel lobende Worte von den vielen Jubiläumsgästen. Foto: pd