Helmut Kramer, der 22. Vorsitzende in der 100 Jahre langen Geschichte des Sportvereins, begrüßte die Gäste und freute sich über die Veröffentlichung der Vereinschronik. Er plauderte darüber, wie intensiv die Vorbereitungen für die Herstellung der Schrift gewesen seien. Dazu habe auch ein Besuch im Landesarchiv gezählt, wo man den ersten über den Sportverein veröffentlichten Text vorgefunden habe. Der Vorsitzende dankte den vielen Sponsoren, die Spenden für die Jubiläumsfeiern zur Verfügung gestellt hätten, und erwähnte dabei besonders die örtlichen Geschäftsstellen von Sparkasse und Volksbank sowie die Gemeinde Lindhorst.
Auf die lange und erfolgreich gestaltete Partnerschaft zwischen der Gemeinde und dem TuS Jahn wies Bürgermeister Hans-Otto Blume hin. Es handele sich dabei um eine Kooperation, in der man aufeinander angewiesen sei. Blume lobte ausdrücklich die hervorragende Pflege der Sportanlage durch den Verein. Während der langjährigen Zusammenarbeit habe die Kommune den Sportlern zwar nicht alle Wünsche erfüllen können, so Blume, aber beide Seiten seien stets bemüht gewesen, aufeinander zuzugehen. Der Bürgermeister dankte den Verfassern der Schrift für die Fleißarbeit, die sie abgeliefert hätten.
Zwei Jahre ist es her, dass Harald Gaus, Walter Topp und Karl-Heinz Hardekopf mit den Vorbereitungen zur Erstellung der Chronik begonnen haben. In mühevoller Kleinarbeit wurden die vorhandenen Unterlagen ausgewertet und ein Manuskript erstellt. Aufzeichnungen von Heinrich Schirmer, Heinrich Hattendorf sen., Konrad Paulsen und Wilhelm Rohrsen fanden Verwendung, als es um die Darstellung der Vereinshistorie bis 1960 ging. Walter Topp zog 1956 nach Lindhorst. Der begeisterte Fußballer trat dem TuS Jahn bei, jagte dem Ball hinterher, aber verwand auch ganz besonders viel Zeit darauf, mit großer Sorgfalt Zeitungsausschnitte und andere Materialien zu sammeln, die den TuS Jahn zum Inhalt hatten. 26 große, 13 kleine Ordner und noch einmal 20 Mappen wurden sorgfältig gesichtet und daraus die Vereinsgeschichte nach 1960 rekonstruiert. Als das Zusammentragen der Materialien sich dem Ende zuneigte, tippte Harald Gaus die Texte in den Computer, scannte die Bilder ein und Anja Siebert legte bei der redaktionellen Bearbeitung letzte Hand an das Manuskript, bevor es in Druck ging. 200 Exemplare liegen vor. Interessenten können die Chronik im Sportheim erhalten oder sie direkt beim Vorsitzenden Helmut Kramer oder seinem Stellvertreter Harald Gaus abholen.
100 Jahre TuS Jahn auf siebzig Seiten erlauben dem Leser einen guten Einblick in die Geschichte des Sportvereins - von der Gründung am 4. Mai 1910 durch 23 Turner, acht Turnschüler und sechs Turnfreunde bis zum heutigen Tag mit seinem vielfältigen sportlichen Angeboten. Zunächst stand natürlich vor einem Jahrhundert das Turnen im Mittelpunkt des Geschehens. Lehrer und Chorleiter Fritz Struckmeier sammelte turnbegeisterte Sänger um sich, hob den Verein aus der Taufe und übernahm auch gleich den Vereinsvorsitz. Das erste Sportgerät war ein aus Holz und Eisen in Eigenarbeit erstelltes Reck. Nach und nach kamen weitere Sparten wie Leichtathletik und Handball dazu. Nach 1945 hielten die Fußballer Einzug in den Verein - eine Sparte, die in den darauffolgenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen sollte. Mit steigenden Mitgliederzahlen stieg das Interesse an unterschiedlichen Sportarten. 25mal wurde ein Volkslauf durchgeführt. Die Sparten Badminton, Basketball, Tischtennis, Damengymnastik sowie Mutter- und Kindturnen, Kinderturnen, Herrengymnastik und Radwandern erweiterten in den letzten Jahrzehnten das sportliche Angebot, ergänzt durch Jazzdance und Einrad, Leichtathletik und eine Marathon-Laufgruppe. Seit vielen Jahren sehr beliebt ist auch der Erwerb von Sportabzeichen. In seinem Vorwort zur Chronik weist der Vorsitzende Helmut Kramer darauf hin, dass das Vereinsleben in all den Jahrzehnten von Idealismus, Teamgeist und persönlichem Einsatz gestaltet worden sei. Die Chronik nennt viele Namen und Ereignisse, die dafür stehen. Foto: privat