Breiten Raum nahm dabei die finanzielle Situation der nach Aussage des Bürgermeisters schuldenfreien Kommune ein. 220.445 Euro hat die Gemeinde auf der hohen Kante. Kritisch setzte sich Schlüter mit der neu eingeführten Art des Rechnungswesens für die Verwaltung des Haushalts der Gemeinde ein, die den Überblick über den Inhalt des Gemeindesäckels eher erschwere als erleichtere. Auch für die als Samtgemeindeumlage zu zahlende Abgabe an die Samtgemeinde Nenndorf fand er kritische Worte. 108.500 Euro lässt sich die Gemeinde im laufenden Jahr Investitionen kosten. Bezahlt wird durch Griff in die Rücklage. Aus der Summe ragen die Beträge in Höhe von 30.000 Euro für die Umgestaltung der Sölvienstraße ebenso heraus wie ein in den Haushalt eingestellter Betrag über 40.000 Euro, den Suthfeld Bad Nenndorf zur Verfügung stellen möchte. Damit möchte die Kommune die Erstellung eines überörtlichen Wirtschaftsweges unterstützen, der die Zufahrt zur Biogasanlage anders als durch Wohnstraßen ermöglicht. Allerdings, das machte Schlüter klar, muss von den 40.000 Euro die Hälfte später wieder zurückfließen, sodass Suthfeld letztlich nur 20.000 Euro aufbringen wird. Bisher wurde das Geld aber noch nicht abgerufen. Bad Nenndorf habe nicht angebissen. „Ich sehe auch jetzt nicht, dass Bad Nenndorf etwas macht,” sagte der Bürgermeister.
30.000 Euro sieht der Haushalt für die Umgestaltung der Sölvienstraße in eine Spielstraße vor. Die ursprünglich vorgesehenen 15.000 Euro verdoppelten die Ratsmitglieder auf 30.000 Euro. Das Ordnungsamt der Samtgemeinde Nenndorf stellte in einem Schreiben aber klar, dass die „Spielstraße Sölvienstraße” kein „Verhinderungsbauwerk” für landwirtschaftlichen Verkehr sein darf. Durch die Straße rollen die Wagen zur Biogasanlage. Nun fürchtet die Gemeinde, dass trotz der mit der Umwidmung der Straße in eine Spielstraße hohen Investition der Zulieferverkehr zu der Anlage sich mangels geeigneter Alternativen weiterhin durch das Wohngebiet quälen wird. Demnächst wird es eine öffentliche Ausschusssitzung geben, an der neben Suthfelder Vertretern Mitarbeiter der Samtgemeinde sowie die Polizei teilnehmen wird. Dann soll erörtert werden, wie die Umgestaltung aussehen könnte. Die Gemeinde selbst kann bei der Erstellung einer Wegverbindung zu der Anlage nach Aussage Schlüters nicht tätig werden, da das entsprechende Gelände zu Bad Nenndorf gehört. Ihre Straßenbeleuchtung hat die Gemeinde inzwischen durch den Einbau von Natriumdampf-Leuchtmitteln modernisiert. Für die Bezahlung der Restkosten sind im Haushalt noch einmal 5.700 Euro eingestellt. Da nach Aussage Schlüters die Einnahmen der Gemeinde sinken, die Ausgaben aber steigen, hat der Gemeinderat mit einer Anhebung der Hundesteuer sowie der Hebesätze bei Grundsteuer A und B reagiert. Dies bringt der Gemeindekasse jährlich ein Plus von 25.000 Euro. Ein weiterer Schritt könnte nach Aussage des SPD-Politikers die Einführung einer Straßenausbausatzung sein.
Nachdem Schlüter auf die beachtliche Verringerung der Einwohnerzahlen in der Gemeinde hingewiesen hatte - immerhin sanken die Zahlen innerhalb des letzten Jahres von 1.549 auf 1.497 - meldete sich ein Gesprächsteilnehmer mit dem originellen Vorschlag zu Wort, die Gemeinde möge jedem neu geborenen Suthfelder Kind 500 Euro zukommen lassen. Kommentar aus dem Publikum: „Aber rückwirkend.” Und an anderer Stelle: „Woanders zahlt das der Bürgermeister selbst aus seinem Portemonnaie.” Schlüter sagte zu, den Vorschlag diskutieren zu wollen. Fasselabend - Details
RIEHE. Die Liste der Informationen, die Bürgermeister Horst Schlüter beim Fasselabend an die Leute brachte, war lang. Hier einige Einzelheiten mehr: Die Bauleitplanung „An der Ziegelei 2” steht kurz vor dem Abschluss. Der entsprechende Beschluss wurde auf der letzten Ratssitzung gefasst und ist demnächst rechtsgültig. Der Bebauungsplan R6 „Über der Riehe” für den Bereich zwischen Riehe und Waltringhausen ist bereits umgesetzt. Mit der Bepflanzung einer rund 1000 m2 großen Parallelfläche als Ersatzmaßnahme im nächsten Jahr wird der letzte Schritt in dem Verfahren vollzogen. Die jährlich durch Fachleute an der Teichanlage Kreuzriehe durchgeführten Wasseruntersuchungen wiesen sowohl in 2009 als auch in 2010 selbst bei Nachkontrollen überhöhte Werte bei Kolibakterien auf. Die Gemeinde hat als Vorsorgemaßnahme ein entsprechendes Warnschild aufgestellt. 2010 wurden in der Gemeinde Suthfeld rund 20.122 Euro für Sanierungsarbeiten an den Gemeindestraßen ausgegeben. Auf Grund der Haushaltssituation im laufenden Jahr wird auf größere Reparaturarbeiten an den Straßen verzichtet. Allerdings wird die Straße „Zum Brinkfeld” im Einmündungsbereich zur Hauptstraße verbreitert. Foto: privat