„Beim Anblick unserer Kontoauszüge treibt es mir oftmals den Angstschweiß auf die Stirn”, gestand Monika Hachmeister, die 1. Vorsitzende des Tierschutzvereins. Nach wie vor belasten die ständigen Reparaturen des Tierheim-Gebäudes den Verein. Handwerklich begabte Tierschutzfreunde dürfen sich gern im Tierheim melden. Hohe Kosten verursachen auch die vielen kranken Tiere, die ins Tierheim kommen, sei es als Fundtiere oder als Abgabetiere. Bei den Abgabetieren handelt es sich meistens um ältere kranke Tiere, von denen sich die Halter trennen.
„Wir können uns über mangelnde Spendenbereitschaft nicht beklagen, so dass wir auch diesen Winter überstanden haben”, berichtete Hachmeister. Die Vermittlungen laufen sehr gut; denn, so Hachmeister, „wer einmal ein Tier von uns bekommen hat, der kommt auch wieder”. Es nutze aber wenig, wenn man an einem Wochenende fünf Katzen vermittelt, dafür aber sechs Katzen neu aufnehmen muss. Diese „Neuen” sind natürlich alle nicht geimpft, müssen vier Wochen in einer Quarantänebox leben, bis sie durch zwei Impfungen vor Infektionen geschützt sind und auch die anderen Tiere nicht mehr mit Krankheiten anstecken können.
Explodiert ist in den letzten Jahren die Zahl der nicht kastrierten Katzen, die sich unkontrolliert vermehren. „Wenn wir jetzt nichts dagegen unternehmen, werden wir in fünf Jahren eine Situation haben wie in Spanien und in der Türkei”, so Hachmeister. Der Tierschutzverein habe von November 2010 bis März 2011 allein 152 Katzen in den dem Verein angeschlossenen Kommunen eingefangen und kastrieren lassen. „Spitzenreiter ist die Stadt Rinteln mit ihren Ortsteilen.” Gespräche mit den Kommunen und dem Landkreis zur Vereinbarung des Paderborner Modells hätten nur einen mäßigen Erfolg gebracht. Die Zuständigkeit werde hin und her geschoben. Die Stadt Bückeburg habe zumindest einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro für Kastrationen gewährt. Marc Weber (Bündnis 90/Die Grünen) aus Porta-Westfalica berichtete der Versammlung, dass man dort das Paderborner Modell unter rechtlichen und finanziellen Aspekten geprüft und nichts Negatives gefunden habe. Trotz eines „minimalen Aufwands” stoße die Verordnung bei Verwaltungen auf wenig Gegenliebe. Weber ist zuversichtlich, dass Porta-Westfalica demnächst die „Katzenschutzverordnung” verabschieden wird.
Schatzmeister Kurt Wiegand musste berichten, dass der Tierschutzverein, dem 312 Mitglieder angehören, einen nicht durch Einnahmen gedeckten Betrag in Höhe von 37.000 Euro aus den Reserven bedienen musste. Bei den Vorstandswahlen wurde die bisherige Schriftführerin Petra Busche zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Heide Buhrmester wurde als stellvertretende Schatzmeisterin wiedergewählt. Barbara Witt ist die neue Schriftführerin, und Evelyn Lucius wurde für den nicht erneut kandidierenden Michael Meißner zu ihrer Stellvertreterin gewählt.Foto: hb/m