EXTEN (km). Neben historischen Rosensorten, handgemachten Lebensmitteln (Slow Food) und eleganten Leinenstoffen wird mit Martin Blöcher aus Entrup ein weiterer Aussteller beim nächsten „Jardin ouvert” dabei sein, der ganz auf Nachhaltigkeit setzt: Seine Leidenschaft ist die Rettung wertvoller, alter Baustoffe vor dem Verfall. Ganz von der Idee getragen, Ressourcen sparende Häuser zu bauen, entwickelt Martin Blöcher seit über zehn Jahren sehr besondere und individuelle „Recyclinghäuser”. Auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei hat der emsige Sammler über 300.000 historische Bauteile zusammengetragen. Mittlerweile kann man bei ihm nicht nur einzelne Teile, sondern sogar die komplette Materialzusammenstellung für ein Recyclinghaus, ob als Bausatz oder schlüsselfertig, beziehen.
Häuser aus historischen Bauteilen können Geschichten erzählen. „Darum sollten Häuser, deren Bauelemente mit viel handwerklichem Können zu einer Zeit gefertigt wurden, als man sich beim Bauen mehr noch als heute ästhetische Ansprüche leisten konnte, auch weiterleben,” befindet Initiator Dietrich von Blomberg, der beim Wiederaufbau der Orangerie in Exten vor gut 20 Jahren überwiegend historische Baustoffe verwendete und es bis heute nicht bereut hat. Im Gegenteil: Der Lehmputz habe sich ebenso gut bewährt wie die Massivholz-fenster oder die originalen Tonziegel. Außerdem hätten gerade die historischen Baustoffe einen nicht unwesentlichen Anteil am stilvollen Ambiente der wieder-erstandenen Orangerie. Doch nicht nur der Aspekt der Originaltreue und Stilechtheit, sondern ebenso der bauökologische Gesichtspunkt, machen historische Baumaterialien so unvergleichlich attraktiv. „Gründe genug, alte Bausubstanz überall dort, wo sie am Originalstandort nicht mehr zu erhalten ist, abzutragen und wieder zu verwenden,” meint Martin Blöcher, der auf dem Gartenfestival in Exten vom 26. bis zum 28. August alte Bauelemente ausstellen wird und zeigen will, wie man das, was andere achtlos entsorgen, stilvoll wieder verwenden kann. Foto: km