Im Rahmen des Manövers „Lions Final Effort” verlegten Teile der GGW mit rund 150 Soldaten und 70 Radfahrzeugen über 300 Kilometer in den Raum zwischen Bückeburg und Hameln. Für einige altgediente holländische Soldaten kein unbekanntes Terrain. Schließlich unterhielten die Niederlande zur Verteidigung des NATO-Luftraumes von 1959 bis 1995 bis zu fünf Flugabwehreinheiten (GGW) in Norddeutschland.
Daher bot es sich an, die ehemaligen Stellungen in Reinsdorf auf den Bückebergen, Goldbeck und Laatzen wieder zu nutzen. Bei einigen älteren Soldaten kam auch ein wenig Wehmut auf, als sie ihre ehemaligen Standorte das erste Mal nach dem Abzug wieder zu Gesicht bekamen.
Das Ziel der Übung hieß „Perfektionierung der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen taktischen Komponenten und dem Waffensystem Patriot”. Eine Herausforderung für die Fahrer der Sattelschlepper stellten die engen und kurvenreichen Straßen im waldreichen Weserbergland dar, die so in den Niederlanden nicht zu finden sind. Das Hauptwaffensystem der innerhalb von zehn Tagen weltweit einsetzbaren Einheit ist die Flugabwehrrakete „Patriot”. Der Lenkflugkörper ist überwiegend für die Bekämpfung von Mittelstreckenraketen vorgesehen, kann aber auch gegen Kampfflugzeuge eingesetzt werden. Das System bestand seine „Feuertaufe” während des ersten Golfkrieges 1991.
Der Name „Lions Final Effort” (letzte Anstrengung) war nicht zufällig gewählt worden. Er symbolisiert das baldige Ende der beiden Patriot-Batterien. Diese wird im Zuge der Reduzierung der niederländischen Luftwaffe außer Dienst gestellt. Ganz so wie bei der Bundeswehr, die ebenfalls die Hälfte ihrer Patriot-Einheiten ausmustert.
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