Letzte Woche stand für die Zwöfltklässler des Gymnasiums Bad Nenndorf jeder Tag unter einem anderen Motto. Da viele Schüler erfahrungsgemäß noch etwas müde sind, sind die Oberstufenschüler am Montag einfach alle im Pyjama zur Schule gekommen. Mitsamt Teddybären, Kuschelkissen und Decken ergab sich ein sehr gemütliches Bild vor dem Forum und in der Caféteria. Neben etwas veralteten Nachthemdmodellen mit Schlafmützen und bunten Exemplaren mit Plüschhausschuhen, traf man auch auf Männer die nur in Unterwäsche bekleidet zur Schule kamen. In den großen Pausen fand je nach Motto immer eine Aktion statt. Nachdem die erste Pause etwas ruhiger mit „Sandmännchenmusik” von statten ging, wurde in der zweiten Pause auf dem Schulhof, nachdem das Jahrgangsfoto geschossen wurde, eine Kissenschlacht eröffnet, die mit immerhin zweihundet Schülern im Pyjama und ebenso vielen Kissen ein großes Durcheinander gab.
Der nächste Tag stand unter dem Motto „Serienhelden”. Schon morgens traf man in Bad Nenndorf auf „Bob den Baumeister”, „Die Biene Maja”, „Aladin”, „Teletubbys” und „Glücksbärchies”. Es schien beinahe so, als hätten die Schüler ihre gesamte Kindheit noch einmal ausgegraben. Doch neben den Kinderserien gab es auch Ärzte der etwaigen Arztserien, wie „Dr. House”. Unterstützt durch die jeweilige Serienmusik sollte jeder seine Figur verkörpern.
Tag drei vereint unter dem Namen „Model und Freak” gleich mehrere Themen: Geschlechtertausch, Bad Taste, Model und „weniger ist mehr”. Was da aus den Schränken der Eltern gekramt wurde war zum einen schockierend und zum anderen urkomisch. Die Freaks boten allerhand zu entdecken, sei es Papas erste Jeans, mit Flicken übersät und über die Jahre hinweg porös geworden oder die bunte Stoffhose aus den Achtzigern. Besonders mutig waren einige junge Männer, die als Model mit Röcken oder Kleidern, mit bunten Perücken, lackierten Fingernägeln, Handtaschen und geschminkt zur Schule kamen. Die Models haben dann in der Pause ihr Laufstegtalent unter Beweis gestellt.
Am vorletzten Tag spielte die Sonne ausgezeichnet gut mit. Der „Karibiktag” wartete mit Piraten bunten Strandoutfits und sogar einer Palme auf. Wo man auch hinsah, überall Sonnenbrillen, Schwimmnudeln und Wasserspielzeug, fröhliche Farben und Strandmotive. Nach dem Limbo war ein besonderes Gruppenfoto angesetzt, auf dem alle etwa zweihundert Schüler ihre Handtücher in die Luft werfen.
Der letzte Tag, Freitag, war in gewohnter Manier, auf Wunsch der Schulleitung, der „Businesstag”. Die Herren in Anzug, die Damen in Blusen und Blazer. Ganz professionell präsentieren sich die Schüler noch einmal, bevor sie nach dem Abitur in die Studien- und Berufswelt aufbrechen.
Den Abiturienten, die sich nach einer ausgelassenen Woche nun im Lernstress befinden, bleibt nun noch viel Spaß beim Pauken und viel Glück für das Abitur zu wünschen.
Foto: ag