Bürgermeister Frank Stahlhut (SPD) erläuterte den am Ratstisch Versammelten anhand einer Karte, dass es sich um Flächen in Randgebieten der Gemeinde handele. Etliche Unternehmen zeigen Interesse an der Nutzung der Flächen. Damit dies aber möglich ist, müssen diese Flächen in einen Flächennutzungsplan aufgenommen werden, der dementsprechend geändert werden muss. Einstimmig sprach sich das Gremium für die Aufnahme dieser Flächen aus. Die Kosten bleiben dabei nicht an der Kommune hängen, denn diese werden von den am Bau von Windkraftanlagen interessierten Unternehmen übernommen. Zeigten sich bei diesem Thema am Ratstisch keine geteilten Meinungen, war es beim Thema „Aufnahme des Bolzplatzes im Ortsteil Heuerßen als Mischgebiet in den Flächennutzungsplan” ganz anders. Während sich SPD, Die Grünen und CDU ohne Wenn und Aber dafür aussprachen, kritisierte WGS-Sprecher Hans Bielefeld das Vorhaben heftig. Bei der Einführung in die Thematik sagte Bürgermeister Stahlhut nachdrücklich, dass mit einer Ausweisung des Bolzplatzgeländes als Mischgebiet nicht eine sofortige Bebauung oder eine sonstige Verwendung geplant sei. Die Gemeinde wolle sich mit dieser Änderung jedoch Möglichkeiten offenhalten, irgendwann einmal diesen Bereich nutzen zu können, denn, so der Bürgermeister: „Dies ist die einzige Fläche in der Gemeinde, wo wir noch etwas machen können”. Zudem, so Stahlhut weiter, sei solch eine Änderung zum jetzigen Zeitpunkt kostenneutral, da die Gebühr für die Änderung des Flächennutzungsplans ja von den Interessenten für den Bau von Windkraftanlagen getragen werde. Würde die Gemeinde später einmal solch eine Änderung anstreben, dann müsse sie die Kosten dafür alleine übernehmen. Armin Stöber unterstützte für die CDU – Fraktion das Vorhaben. Mit Hinweis auf eine mögliche Gefährdung der Kicker auf dem an der K 30 gelegenen Bolzplatz („Die Bälle können schon mal auf die Straße springen”), regte er, auf mittlere Sicht gerechnet, den Neubau eines „richtigen Sportplatzes” an. „Wir sollten einen ordentlich großen Sportplatz schaffen”, sagte er, „ohne Gefährdung für die Kinder”.
Bielefeld widersprach dagegen dem Antrag vehement. Er glaube zwar dem Bürgermeister, dass nichts geplant sei. Aber es stelle sich die Frage, „was ist, wenn dieser Rat in einigen Jahren mit anderen Leuten besetzt ist”. Die Ausweisung als Mischgebiet lasse eine beachtliche Menge an baulichen Maßnahmen zu, nicht nur eine reine Wohnbebauung. Komme die Umwandlung, dann, so der WGS-Sprecher, „nehmen wir unseren Kindern und Enkeln den Platz weg”. Außerdem verwies er darauf, dass die Gemeinde über keine Fläche verfüge, wo ein neuer Platz angelegt werden könne. Mit dem Hinweis „Wir können eine solche Umwandlung nicht mit unserem Gewissen vereinbaren”, lehnte er für die WGS den Antrag ab. Ralf Duhnsen (Die Grünen) nannte Bielefelds Aussage, die Umwandlung nehme den Kindern den Platz weg, „eine Frechheit”. Bei der gegebenen finanziellen Lage der Gemeinde sei der Bolzplatz langfristig „der einzige Platz, wo Einnahmen erzielt werden könnten”. Zustimmung signalisierte auch Gösta Berkenhagen (SPD). „Der Rat muss vorausschauend handeln, auch für Kinder und Jugendliche”, sagte sie. Vielleicht könne ja ein neuer Sportplatz im Zuge des Umbaus der B 65 geschaffen werden. Bei der Abstimmung sprachen sich SPD, Grüne und CDU für die Umwandlung aus, die beiden WGS-Vertreter stimmten dagegen. Foto: bt