Das Interesse an der Versammlung im Sportheim war riesengroß. Ein Jahr lang hatte der bisherige 2. Vorsitzende Harald Gaus das Schiff TuS Jahn mit sicherer Hand und viel Engagement durch die schwere See gesteuert. Nachdem sich auf der Jahreshauptversammlung des Vereins vor einem Jahr niemand bereit erklärt hatte, den Vorsitz zu übernehmen, lag die Führung des Vereins in den Händen von Gaus. „Das war rechtlich in Ordnung”, versicherte Gaus, der sich fachlichen Rat geholt hatte. „Der Verein war stets handlungsfähig.” Vor wenigen Wochen hatte sich Gaus zusammen mit Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes in einem Brief an alle volljährigen Mitglieder des Vereins gewandt und darauf hingewiesen, dass dem Verein die Auflösung drohe, wenn das Amt des 1. Vorsitzenden und das des Stellvertreters nicht besetzt werden könnten. Gaus selbst stand aus privaten Gründen für eine erneute Kandidatur nicht mehr zur Verfügung. Der nach Aussage von Gaus „finanziell gesunde Verein” verzeichnete in den letzten Jahren drastisch sinkende Mitgliederzahlen. Diese fielen von 920 im Jahr 2012 auf 819 im letzten Jahr. Gegenwärtig zählt TuS Jahn 777 Mitglieder in seinen Reihen.
Die Wahl Hattendorfs zum neuen Vorsitzenden erfolgte aus Satzungsgründen für ein Jahr, die Aalderinks für einen Zeitraum von zwei Jahren. Für Hattendorf ist die Übernahme der Verantwortung als Vereinsvorsitzender eine Herzensangelegenheit. „Wenn ihr ein Herz habt für den TuS Jahn, dann unterstützt uns”, forderte er die Mitglieder auf. Hattendorf selbst hat als Jugendleiter Fußball über Jahre hervorragende Arbeit für den Verein geleistet. Zusammen mit etlichen Helfern an seiner Seite organisierte er sehr gut besuchte Fußballcamps.
Auch zum „Tag des Mädchenfußballs” wurde mit großem Erfolg eingeladen. „Es kann nicht sein, dass das, was wir im Verein für die Jugend aufgebaut haben, umsonst war”, betonte der neue Vorsitzende und unterstrich seine Entscheidung zur Kandidatur mit dem Satz: „Was würde aus den Kindern in Lindhorst, wenn es keinen Sportverein mehr gäbe”? Hattendorf richtete in seinem Statement nach der Wahl den Blick nach vorn: „Ich hoffe, dass wir die nötige Unterstützung bekommen, die wir brauchen”. Und mit Blick auf die aufgrund von Rücktritten in der Spartenleitung kritisierte Fußballabteilung, kündigte er an: „Die Sparte Fußball wird sich neu aufstellen.”
Die weiteren Wahlen zum Vorstand brachten folgendes Ergebnis: Christian Regert wurde zum stellvertretenden Schriftführer und zum Pressewart gewählt, Silke Wehling zur Frauenwartin, Peter Klinke zum Sportabzeichenwart und Willi Thürnau zum Gerätewart. Silke Schweer macht als Sozialwartin, Martin Wolff als Verantwortlicher für das Beitragswesen weiter. Silke Schalkowski-Müller wurde neue Mitgliedswartin. Die Versammlung bestätigte Rainer Hempelt als Basketballwart, Sarah Bartels als Fußballobmann, Iris Fischer als Turnwart und Alexander Golinski als Tischtenniswart. Foto: bt