Manoel Duhnsen und Niclas Hattendorf sind Graffiti – Künstler. Die beiden jungen Leute haben ihr Hobby zu einem Geschäftszweig ausgebaut. Sie verzieren auf Wunsch mit der Sprühdose Wohnungswände, Garagen oder bringen Schriftzüge, Bilder und Ähnliches auf Leinwänden auf. Zudem unterrichten sie junge Menschen in der Kunst des legalen Graffitisprühens. Drei Mädchen und zwei Jungen im Alter zwischen elf und 16 Jahren nahmen kürzlich an einem von Duhnsen und Hattendorf ausgerichteten und für die jungen Leute kostenlosen Graffiti – Workshop teil. Die Einweisung in die Kunst der Sprühtechnik erfolgte in Räumen der alten Lindhorster Gemeindeverwaltung in der Bahnhofstraße. Die Örtlichkeiten hat ihnen die Gemeindeverwaltung zur Verfügung gestellt und kassiert einen geringen Mietzins für die Räume. Nachdem sich Lehrer und Schüler zunächst dem Thema unter der Fragestellung „Graffiti – was ist das?” genähert hatten, wurden erste Übungsschritte vollzogen. Die Kunst, Graffiti zu sprühen, erfordert viel Übung und eine sichere Hand, lernten die angehenden jungen Künstler. Diese brachten ihr erstes Graffiti – Bild auf Leinwand auf - weitgehend unter Verwendung von Schablonen, um Ränder und Inhalte sauber gestalten zu können. Der 15-jährige Fred verzierte seine Leinwand aus freier Hand mit einem Peace – Zeichen – das Ergebnis stieß auf großes Lob bei seinen Lehrern. Lob gab es ebenfalls von Duhnsen und Hattendorf für die Graffiti – Werke der übrigen Kurs - Teilnehmer, die allesamt ihre Leinwände mit sehr viel Hingabe und Detailgenauigkeit gestaltet hatten. Ursprünglich sollte das für Lindhorst und Umgebung einzigartige Projekt an vier Samstagen stattfinden, aber insgesamt trafen sich alle Beteiligten achtmal. „Die jungen Leute sollten in Ruhe arbeiten und ihre Ideen verwirklichen können” erklärte Hattendorf den längeren Zeitraum. Schülern wie Kursleitern hat der erstmals angebotene Unterricht Freude bereitet, wie sie übereinstimmend formulierten. „Ich zeichne gerne” begründete die 14-jährige Sarah ihre Motivation zur Teilnahme. Und Lisa (13) wollte die angebotene Technik „einfach mal ausprobieren”. Leinwände, Farben, Mundschutz und Gummihandschuhe stellten die beiden Organisatoren den Kursteilnehmern dank einer Spende des Lindhorster Edeka Marktes Kappe kostenlos zur Verfügung. Inhaber Kai Kappe hatte den Inhalt einer gläsernen Box, in die zahlreiche Marktkunden bei der Rückgabe von Leergut die Pfandbons geworfen hatten, im Wert von 360 Euro dem Verein „Wir für soziale Gerechtigkeit” übergeben und den Betrag aus eigener Tasche auf 500 Euro aufgestockt. Der Verein reichte das Geld an die beiden Graffiti – Experten weiter und diese verwendeten die Summe weitgehend für das benötigte Kursmaterial. Foto: bt