„Zudem lernen sie noch ganz nebenbei die Spielregeln der Demokratie kennen”, verriet die Sozialpädagogin Christiane Wiese vom Verein Janun aus Hannover. Der Verein war in die Projektwoche eingebunden und hat Erfahrung in sogenannten Kinderbeteiligungsverfahren – das heißt immer dann, wenn die Meinung von Kindern gefragt ist. In der Grundschule am Stadtturm ging es an vier Tagen neben der Ideenfindung und der Ausgestaltung des Nachmittagsbereiches auch um das Thema „Gemeinsam Regeln finden”. Seit gut drei Jahren hat die Grundschule ein Nachmittagsangebot. Die Teilnahme bis 14 Uhr beinhaltet die Hausaufgabenbetreuung sowie die Möglichkeit des Mittagessens. Die Teilnahme bis 16 Uhr bietet zusätzliche Freizeitangebote sowie Spiel– und Bastelangebote. Nun war es an den Schülern, die dieses Angebot nutzen, ihre Meinung zu sagen. Aufgeteilt in vier Gruppen konnten die Mädchen und Jungen arbeiten. Von der „Meckerwand” bis zum Aufmalen der Dinge, die sie gerne machen – freie Kreativität war Trumpf. Insgesamt vier Moderatorinnen und zwei Ehrenamtliche aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr sowie Lehrerinnen, pädagogische Mitarbeiterinnen und Sozialpädagogen standen zur Seite.
Für die Koordinatorin des Nachmittagsangebots, Birgit von Behren, ging es zudem darum, einen Überblick über die Ideen und Vorstellungen der Schüler zu bekommen. Denn die wissen ganz genau, was sie sich wünschen: Fußball, Gitarre spielen, Singen, Bücher und sogar Lernen, diese Dinge hatten die „Experten” auf ihren Zetteln. Manches ist leicht umsetzbar, bessere Stoffbälle beispielsweise. „Bei einigen Sachen wird es schwieriger: das Essen oder der Wunsch nach mehr Lehrern für die Betreuung. Das sind Punkte, die nicht schnell und problemlos von Schulen geändert werden können”, verdeutlichte Christiane Wiese. „Wichtig ist, dass dieses keine Alibi-Veranstaltung ist, sondern die Sachen auch Umsetzung finden”, bekräftigte Thomas Pawlik, Schulsozialarbeiter der IGS Schaumburg. Er war zugegen als ein Teil des Netzwerkes, das hinter dem Projekt steht. Denn neben Schule und Janun waren auch der Präventionsrat „Wir+” und die Beteiligungsbeauftragte der Stadt eingebunden. Zum Abschluss der Projektwoche präsentierten die beteiligten Schüler ihre Ergebnisse in der Aula. Nach dem Willen der Schule soll das allerdings nicht das Ende gewesen sein. Denn die Umsetzung der realisierbaren Ideen und Anregungen hat sich die Grundschule am Stadtturm selbst als Hausaufgabe aufgegebenen. Foto: mh