„Wir haben leider immer noch keinen aktiven Jugendvorstand”, gab der Vorsitzende Olaf Böhlke im Ausbildungszentrum am alten Freibad bekannt. Aus seiner Sicht sei dies dem terminlichen Druck von Schule, Studium, Beruf und einer gewissen Bequemlichkeit geschuldet. „Die Arbeit in und mit der Jugend tut nicht weh, sieht schlimmer aus als es ist, und wir stehen mit Rat und Tat zur Seite”, motivierte Böhlke.
Einen ebenso eindringlichen Appell richtete er an die Politik. Er forderte sie auf, die alten Bäder zu erhalten und neuen Becken zu bauen. „Wir als DLRG benötigen jede Hilfe und mehr Platz für die Schwimmausbildung von Kindern und Jugendlichen.” So bräuchte man während der Trainingszeiten im „Tropicana” mehr Bahnen. Doch die dortige Geschäftsleitung wie auch die Politik würden sich „nicht rühren”. Die Entscheidung für ein mögliches Bewegungsbecken rücke wie befürchtet in immer weitere Ferne, so Böhlke, dass er zurzeit mit einer Verbesserung der Situation nicht rechnet. Zudem sei die Politik der Samtgemeinde Niedernwöhren aus seiner Sicht auf einem „sehr schlechten Weg”. Denn sollte das Bürgerbegehren für die Badewonne, die die Ortsgruppe seit mehr als 40 Jahren jeden Montag für die Ausbildung der Kleinsten nutzt, scheitern und sich die Politik gegen den Fortbestand entscheiden, „geht eine für uns sehr wichtige Ausbildungsstätte verloren”.
Der nächste Aufruf galt den Mitgliedern und Eltern. „Wir benötigen weiterhin engagierte Helfer am und im Becken, um die Schwimmausbildung der Kinder und Jugendlichen voranzutreiben und die vielfältigen Aufgaben der DLRG zu erfüllen.” Einen Einsatz ereilte den DLRG-Trupp im vergangenen Jahr zwar nicht, dennoch benötige man auch hier personelle Unterstützung.
Es gab aber nicht nur etwas zu „meckern”. Dank einer Erbschaft kam der Verein auf Mehreinnahmen, „die uns richtig gut getan haben”, wie es aus dem Vorstand hieß. Anerkennender Dank galt den bereits zahlreich Helfenden, mehr als 30 sind es allein am und im Wasser. „Ohne diese Unterstützung wäre die Schwimmausbildung nicht möglich”, lobte Böhlke.
Ebenfalls sehr erfreulich ist die hohe Zahl der langjährigen Mitglieder. Gleich 46 Kameraden halten der DLRG seit einem Jahrzehnt die Treue. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Kim Hitzemann geehrt, Iris-Adelgund Hitzemann für 50 Jahre Zugehörigkeit. Das Verdienstabzeichen in Bronze erhielten Ute Anne Laser, Jens Niemann und Andrea Wilkening. Der „Werner-Heinsch-Pokal” für das jüngste Seepferdchen ging an die vierjährige Clara Gellermann.
Zu den Schwimmprüfungen: Die DLRG in Stadthagen nahm im vergangenen Jahr 29 Seepferdchen und 60 Jugendschwimmabzeichen (32 x Bronze, 16 x Silber und 12 x Gold) ab. Zudem legten insgesamt 18 Schwimmer die Prüfung für das Rettungsschwimmabzeichen (6 x Bronze und 12 x Silber) ab. Foto: jl