Eine Woche ist das jetzt her. „Da war ich erstmal baff”, erzählt Schneider. Denn manchmal komme es auch vor, dass die Tierschützer „veräppelt” werden. An jenem Sonntagabend war es aber bitterer Ernst. Vor allem für die drei Tiere. „Es ist fatal. So etwas macht mich sehr traurig”, seufzt die Vorsitzende. „Das Aussetzen von Tieren ist verboten und strafbar.” Nun bittet sie um Hinweise (Tel. 05723/82902), „damit wir die Katzen zuordnen können”. Auffällig ist vor allem der verkürzte Schwanz der schwarz-weißen Mia, eine angeborene Fehlbildung. Zudem hat sie bereits großflächig ihr Unterfell verloren. Die Tiere litten zwar unter Flohbefall, so Schneider, sonst gehe es ihnen aber gut. Und: „Sie tauen langsam auf und sind schon nicht mehr so ängstlich.” Die Tierschützerin nutzt das jüngste Geschehen, um einmal mehr an das Verantwortungsbewusstsein und den Mut der Menschen zu appellieren, das Gespräch mit ihr und ihrem Team zu suchen. „Wir helfen immer. Das geht zwar nicht ad hoc, aber wir versuchen generell alles zum Wohle der Tiere zu tun, was in unseren Möglichkeiten steht.” Sie könne die Verzweiflung mancher Tierhalter verstehen, ja. Aber die Tiere vor einem Tierheim aussetzen und anonym anrufen? „Was auch für persönliche Gründe vorliegen, es sind Lebewesen, die man nicht einfach abstellen kann”, verdeutlicht Schneider eindringlich. Abgesehen vom Leid der Tiere, die sich völlig verstört und ängstlich an die neue Umgebung gewöhnen müssen, bedeuten solche verantwortungslosen Aktionen auch für die Ehrenamtlichen viel Arbeit. Von der Recherche, etwas über die Tiere herauszufinden, über die Unterbringung zunächst in der Quarantänestation und später im Katzenhaus bis hin zu den Kosten, die noch auf sie zukommen können: „Das ganze ‚Paket‘ ist für uns sehr, sehr aufwändig”, gibt die Tierschutzvereinsvorsitzende zu bedenken. Foto: jl