Zunächst ging es für die geladenen Gäste per Boot zur Eisberger Brücke. Dort hatten zwei Strömungsretter-Teams ihren Einsatz vorbereitet. Richard Bischof erklärte zunächst die Aufgaben der DLRG Strömungsretter – in der Ortsgruppe Rolfshagen gibt es davon übrigens derzeit zwölf, alle aus den Reihen der verbandseigenen Jugendarbeit gewonnen. „Der DLRG Strömungsretter ist ein zur Rettung in schnell fließenden Gewässern speziell ausgebildeter Wasserretter. Er wird grundsätzlich im Team mit anderen Strömungsrettern eingesetzt und ist durch eine spezielle Schutzausrüstung vor den besonderen Gefahren in Flüssen und Überschwemmungsgebieten geschützt”, so Richard Bischof. Mithilfe von standardisierten Verfahren könnten Strömungsretter insbesondere durch die Verwendung von Seiltechnik in schwer zugänglichem Gelände eine Rettung aus Wassergefahren durchführen. Die Seile, die Techniken und auch die neu angeschaffte Schleifkorb-Trage sowie die Ausrüstung der Strömungsretter erklärten Richard Bischof und Jan-Hendrik Reese, Vorsitzender der DLRG Rolfshagen. Auch auf die Ausbildung und den enorm anspruchsvollen Fitnesstest gingen die Beiden ein. Und dann ging die Einsatz-übung los. In Eisbergen herrschte Hochwasser. Die Brücke war vom Land aus nicht mehr zu erreichen und auf der Brücke stand ein Junge und eine verletzte, bewegungslose Person lag dort. Die Strömungsretter Marie Bergmann und die Brüder Richard, Eric und Lasse Bischof machten sich an die Arbeit. Über Seile, nur durch eine bestimmte, kräfteraubende Technik, kletterten Marie Bergmann und Lasse Bischof vom Einsatzboot aus bis auf die Brücke. Dort wurde zuerst der Schwerverletzte (eine Puppe) in die Schleifkorb-Trage eingebunden und zum Rettungsboot abgelassen. Strömungsretter Eric Bischof gurtete dann den elfjährigen Tim Kargelmacher (ein mutiger DLRGler aus dem Nachwuchsbereich) an sich und ließ sich gemeinsam mit ihm abseilen. „Das Abstoßen von der Brücke, also der erste Moment der war schon komisch. Aber Angst hatte ich nicht”, erzählte der mutige Jungen später und dass er ganz sicher wieder dabei sei, wenn wieder ein „Übungsopfer” benötigt würde. Den Zuschauern stockte so manches Mal der Atem und ihre Bewunderung stieg von Minute zu Minute. „Die müssen wirklich topfit sein und viel trainieren”, meinte Friedrich Meier von der Bürgerstiftung. Nachdem sich auch Lasse und Richard Bischof von der Brücke abgeseilt hatten, selbstverständlich mit der gesamten Ausrüstung, ernteten die Strömungsretter tosenden Beifall und größte Anerkennung. Zeit für Fragen war dann wieder an der Wachstation am Doktorsee, wo gegrillt wurde und der Abend gemütlich ausklang. Einige kamen aber erst wesentlich später zum Grillen – schließlich mussten erst die Ausrüstung und die Boote wieder gereinigt und an ihre Plätze gebracht werden und auch das machten die Strömungsretter, Bootsführer und DLRGler.