Knatternd, winkend und grölend hat das Erntefest Ohndorf seinen offiziellen Auftakt genommen. Im bunt geschmückten Wagen, gezogen von einem alten Deutz, hatten es sich die „Alten Dorfkinder” bequem gemacht. Winkend ließen sie sich die nur wenigen hundert Meter vom Festplatz zum Hof Wille ziehen, auf dem die Erntekrone wartete. Von Komfort wollte die Landjugend nichts wissen. Dicht gedrängt standen ihre Mitglieder in einem doppelt so großen Anhänger, den sie zur Musik mitgrölend und hüpfend zum Wackeln brachten. Dem vorgespannten großen Fendt machte das nichts aus. Dass die „Marschroute” nach 22 Jahren wieder zu Familie Wille führte, freute Martin Meier. „Das Umfeld und das Ambiente, das alles hier hat Charme und Charakter”, sagte der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft anerkennend. Das größte Lob aber wurde der gut 30-köpfigen Ohndorfer Dorfjugend, die die Erntekrone zwei Tage lang gebunden hatte, zuteil. In „Harmonie und Fleiß” seien sie bei der Sache gewesen. „Man glaubt ja gar nicht, wie fleißig junge Leute arbeiten können, wenn sie unter sich”, so Meier schmunzelnd. Auch die Trachtentänze, die die Dorfjugend später präsentierte, hatte sie perfekt einstudiert. Vor mehr als 20 Jahren habe man die Tradition rund ums Erntefest ins Leben gerufen, wie Gastgeberin Kathrin Wille ergänzte. Zwischenzeitlich sei es jedoch eingeschlafen –”bis es durch die Dorfjugend wiederbelebt wurde”. Der Tanz um die Erntekrone oblag traditionell dem Erntebauernpaar. Mit gesanglichen Darbietungen rahmte auch die Chorgemeinschaft Waltringhausen/Haste die Veranstaltung. Am Abend übernahm die Partyband „The Jetlags” das Ruder. Sonntag klang das Fest nach dem Katerfrühstück und dem Umzug allmählich aus. Foto: jl