Spende aus Benefizkonzert für Tafel kommt zur richtigen Zeit | Schaumburger Wochenblatt

Spende aus Benefizkonzert für Tafel kommt zur richtigen Zeit

Spender, Unterstützende und ehrenamtlich Helfende freuen sich über die Benefiz-Spende. (Foto: gk)
Spender, Unterstützende und ehrenamtlich Helfende freuen sich über die Benefiz-Spende. (Foto: gk)
Spender, Unterstützende und ehrenamtlich Helfende freuen sich über die Benefiz-Spende. (Foto: gk)
Spender, Unterstützende und ehrenamtlich Helfende freuen sich über die Benefiz-Spende. (Foto: gk)
Spender, Unterstützende und ehrenamtlich Helfende freuen sich über die Benefiz-Spende. (Foto: gk)

Ein Termin, der zur Übergabe einer Spende an die Tafel in Bad Nenndorf gedacht war, brachte auch Probleme der Tafel ans Licht. Nachdem Vertreter der Mitwirkenden im Benefizkonzert – der Männerchorgemeinschaft Schaumburg, vom Eisenbahnchor Haste, des gemischten Chores Lindhorst sowie vom Blasorchester Bad Nenndorf – der Koordinatorin der Tafel, Heidi Niemeyer, im Beisein der Bürgermeisterin Marlies Matthias, einen Scheck in Höhe von 1800 Euro überreichten, eröffnete dies auf Nachfragen dieser Zeitung eine ausführliche Situationsbeschreibung durch Niemeyer.

Über 600 Kunden suchen inzwischen die Tafel an der Rodenberger Straße auf, um handfeste Unterstützung zu bekommen, wie Brot, Mehl, frisches Obst, Gemüse, Hygieneartikel und anders mehr. Vom Kind bis zum Rentner sind alle Altersgruppen vertreten, schildert Niemeyer, die seit zwölf Jahren diese Arbeit leistet. „Für Bad Nenndorf ist das eine hohe Anzahl. Mehr geht auch kaum noch“, sagt Niemeyer. „Es wird grenzwertig, bevor die Reißleine gezogen werden muss.“

Grenzwertig auch, „weil die Lebensmittelsituation sehr angespannt ist. Das liegt daran, dass wir sehr viel Konkurrenz bekommen haben“. Das organisierte Foodsharing hole sich einerseits aus Märkten und Bäckereien die gefüllten Tüten für 1,50 Euro ab. „Und die haben Bad Nenndorf, Rodenberg und Lauenau, bis nach Lindhorst ganz gut im Griff. Und die Waren, die vom Foodsharing abgeholt werden, sind die Waren, die wir dann am nächsten Morgen für die Tafel nicht mehr bekommen. Oftmals ist es so, dass wenn wir zur Abholung zu den Geschäften kommen, kommt uns das Fahrzeug vom Foodsharing entgegen. Hierbei muss aber betonen, dass das nur möglich ist, weil die Märkte entsprechend mitspielen. Sonst würde es nicht so sein.“ Ob sie auch etwas davon weiterverkaufen, konnte Niemeyer nicht beantworten.

Ein weiteres Problem ist mit der Einrichtung eines Verteilzentrums vom Bundesverband der Tafel in Springe entstanden, eine Einrichtung für die Tafeln in Niedersachsen und Bremen. „Durch diese Einrichtung drohten meine Kontakte, die ich für die Versorgung der Tafel über zwölf Jahre aufgebaut habe, ins Wanken zu geraten. Die großen Food-Speditionen wurden vom Bundesverband der Tafeln angehalten, ihre Angebote nicht mehr an die jeweiligen Tafeln zu geben, sondern nur noch direkt an das Verteilzentrum in Springe abzugeben.“ Sie habe es in Gespräche allerdings erreichen können, dass alteingesessene Tafeln, zu denen auch Bad Nenndorf gehöre, weiterhin von den Food-Spediteuren Waren direkt erhalten. Teilweise würde man auch nach Bremen ins Verteilzentrum fahren, um dort Waren zu holen, die dringend fehlen.

Trotzdem werde immer wieder besonders Kühlschrankwahre, wie Käse, Milch, Joghurt, Wurst, Fleisch, Eier, frisches Obst und Gemüse, aber auch Hygieneartikel benötigt. Ob die Spende der Chöre hier zum Einsatz kommt, oder für dringend notwendige Anschaffungen, bleibe der Tafel in Bad Nenndorf überlassen, hoben die Spender bei der Scheckübergabe hervor. Viel Lob gab es von Niemeyer für die ehrenamtlichen Helfenden in der Tafel: „Alle machen alles mit Herzblut“, betonte sie. Seit 35 Jahren führen die Chöre das Benefizkonzert ebenfalls mit Herzblut durch, schilderte Wilfried Wlotzka von der Männerchorgemeinschaft Schaumburg und betonte, dass der Spendenbetrag ausschließlich durch viele Einzelspenden möglich wurde. Denn Eintrittsgeld habe man von den über 200 Konzertbesuchern nicht erhoben.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north