Ein musikalisches Highlight mit besonderem Zweck erwartet die Region im Dezember. Am Mittwoch, 3. Dezember, tritt die A-cappella-Formation Maybebop in der Kleinen Freiheit Nr. 4 in Wölpinghausen auf. Das Konzert ist eine Benefizveranstaltung zugunsten der ambulanten Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes in Stadthagen.
Die Nachfrage ist groß, schon jetzt, Wochen vor dem Termin, sind bereits 50 der maximal 120 Plätze vergeben. Karten kosten 30 Euro. Die Einnahmen kommen vollständig der Einrichtung in der Krummen Straße in Stadthagen zugute.
Bei einem Pressetermin stellten sowohl Vertreter der Kleinen Freiheit als auch der Wohnungslosenhilfe ihre Arbeit vor. Für das Kulturprojekt KuS – Kultur und Soziales Steinhuder Meer, waren Reinhard Türnau und Peter Burrack anwesend. Türnau, selbst früher Sozialpädagoge, betonte die besondere Verbindung des Konzertortes zu sozialen Themen. Seit 1997 setzt sich die Kleine Freiheit für benachteiligte Menschen ein und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche kulturelle Akzente gesetzt.
Von Seiten der Wohnungslosenhilfe informierten Frauke Harmening und Caroline Notzke über die aktuelle Situation. Die Einrichtung existiert seit 1985 und bietet flächenorientierte ambulante Hilfe in Schaumburg. Ziel sei es, gesellschaftliche Teilhabe zu fördern, die Existenzsicherung zu gewährleisten und die Reintegration zu ermöglichen. Neben Beratung, Unterstützung und Vermittlung gehören dazu auch ganz praktische Angebote wie Postadresse, Koch- und Waschmöglichkeiten sowie ein täglich geöffnetes Café. Dort gibt es Frühstück, an festen Tagen einen Mittagstisch, unterstützt von Ehrenamtlichen und Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten.
Notzke machte deutlich, dass Wohnungslosigkeit ein komplexes Problem sei, „Die Menschen, die zu uns kommen, tragen oft einen Rucksack voller Probleme mit sich, von psychischen Erkrankungen über Sucht bis hin zu Erfahrungen mit Haft oder gescheiterten Hilfesystemen.“ Auch die Wohnungslosenhilfe müsse sich an veränderte Entwicklungen anpassen. Während der klassische „obdachlose, männlich, 45 Jahre, Alkoholiker“ seltener geworden sei, nehme der Anteil junger Menschen sowie von Betroffenen mit Migrationshintergrund zu, so Notzke.
Neben der akuten Unterstützung geht es auch darum, Perspektiven zu eröffnen. So werden von den Spenden etwa kulturelle Ausflüge ermöglicht, die wichtige Abwechslung in den Alltag bringen. Gleichzeitig betonten Harmening und Notzke, dass mehr öffentlicher und privater Wohnraum benötigt werde. Private Eigentümer sollten zudem keine Scheu haben, Wohnraum an Betroffene zu vermieten, da die Wohnungslosenhilfe auch nach dem Einzug begleitend unterstützt.
Das Charity-Konzert mit Maybebop will also nicht nur Spenden sammeln, sondern auch für mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität im Umgang mit dem Thema Wohnungslosigkeit sorgen.
Karten im Vorverkauf gibt es unter www.ticket-regional.de
Weitere Informationen sind per E-Mail unter tuernau@woelpinghausen.de
oder telefonisch unter (0152) 22847101 erhältlich.