„Ein Mann, der ungewöhnlich war und Außergewöhnliches geleistet hat”, beschrieb Ulrich Stobbe, Vorsitzender des Kuratoriums der Erwin-Röver-Stiftung, den in Hameln geborenen und in Hannover aufgewachsenen Röver. Nach seiner Maurerlehre schloss dieser 1939 sein Studium im Fach Hochbau ab, wurde jedoch sogleich als Soldat eingezogen. Als er 1945 aus dem Krieg zurückgekehrt war, gründete er sofort ein Architekturbüro, das schnell mehrere Angestellte beschäftigte. „Er wurde zu einem der bedeutendsten Aufbauarchitekten Hannovers und gewann darüber hinaus bundesweit das Ansehen eines überaus fähigen Architekten”, sagte Stobbe. Wo heute die Klinik Niedersachsen steht, hat Rövers Frau Elsemarie das „Hotel Haus Süß” betrieben. 1691 übereignete sie es ihrem Mann, der es in sechs Bauabschnitten erweiterte, bis die Klinik in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre ihre heutige Gestalt fand. Dass Röver sein gesamtes Vermögen der 1998 von ihm gegründeten Stiftung vermacht hat, war die „Gewähr dafür, dass sein Lebenswerk fortbesteht”, sagte der Kuratoriumsvorsteher. Rövers Wunsch habe sich erfüllt: Die Klinik ist eine angesehene Rehabilitationseinrichtung mit chefärztlich geführten Abteilungen der Inneren Medizin, Neurologie und Orthopädie. Und, so Stobbe: „Sie steht heute besser da als bei seinem Ableben.” Susanne Röver, Enkelin des Jubilars, beschrieb diesen, den sie nicht mehr persönlich kennenlernen durfte, als einen Einzelgänger. Er sei jedoch nicht egoistisch den Weg des geringsten Widerstandes gegangen, sondern habe sich mit Empathie für das Gemeinwohl eingesetzt und von Anfang an hart gearbeitet. Sichtlich gerührt dankte sie Stobbe für die Einblicke in das Leben ihres Großvaters und den Mitarbeitern der Klinik für ihre tägliche Arbeit am Menschen: „Danke, dass Sie seinen Traum bis heute auf großartige Weise wahr werden lassen”. Auch Bürgermeisterin Marlies Matthias würdigte die Verdienste des Architekten. Schon früh habe dieser die gute Lage der Kurstadt mit ihrer Anbindung an die Landeshauptstadt und den Heilmitteln Schwefel, Schlamm und Sohle erkannt. Matthias: „Erwin Röver hat sich um den Ort bemüht und sich innerhalb des Ortes bedeutend gemacht.” Dessen Rehabilitationszentrum, einer der größten hiesigen Arbeitgeber, sei eine Bereicherung für den Gesundheitsstandort Bad Nenndorf. Foto: jl