HOHENRODE (ste). Sie sind so etwas wie das kleine gallische Dorf aus Asterix & Obelix, die Sänger aus Hohenrode. Denn während rund um sie herum die Männergesangvereine zum Überleben Frauen zulassen und zu Gesangvereinen werden, hält man in Hohenrode weiter die „MGV”-Fahne hoch und zeigt sich kämpferisch: „Nächstes Jahr feiern wir unseren 140. Geburtstag; so lange halten wir erst einmal durch und dann sehen wir weiter”, gab Vorsitzender Fred Meier als Durchhalteparole aus; mit Optionen in alle Richtungen. Denn wie andere Gesangvereine auch plagt die Hohenroder Sänger der Mitgliederschwund. Neuzugänge sind in der Regel passiv und mittlerweile sind nur noch 17 Aktive in den Reihen der Sänger, denen Anna Klassen den „guten Ton” beibringt. Wenn sich also kein Zaubertrank findet, mit dem man neue Sänger generieren kann, sieht es auch beim MGV Hohenrode düster aus. Doch potentiell neuen Sängern muss auch Mut gemacht werden, denn Singen hält offenbar jung und wer einmal in den Verein eintritt, will nicht wieder raus aus der gesellig singenden Männertruppe. So zum Beispiel Hans Baum, der genau wie Erwin Tegtmeier 65 Jahre aktiv singt. Gustav Kerker ist 60 Jahre Aktiver und auch die „Youngster” wie Fred Meier sind schon 35 Jahre aktiv. Wolfgang Prüter ist ebenfalls 35 Jahre im Verein und Lothar Sievers 30 Jahre. Weitere Ehrungen gab es für die passiven und zum Teil über Jahre auch aktiven Mitglieder Heinrich Schulz (45), Horst Büttner (40), Norbert Drewnitzky (40), Helmut Dörjes (35), Karl-Heinz Drewnitzky (35), Mathias Mau (35), Claus Brandt (20), Hans-Werner Drewnitzky (20) und Friedrich Konrad Krückeberg (20 Jahre). Und nicht nur besonders treu sind die Sänger im Verein, sie sind sich auch einig. Zum Beispiel darüber, dass Benoit Le Turcq seine humorvolle Jahreschronik im nächsten Jahr wieder halten muss und dass man das Vorstandsteam mit dem zweiten Vorsitzenden Jan Söffker, Kassierer Wolfgang Hoffmann, Schriftführer Lothar Sievers und Liedervater Karl Brinkmann genau so wiederhaben möchte. Und auch der Terminkalender für 2020 sieht nicht so aus, als wenn man über Personalsorgen klagen würde. 25 Termine für Auftritte, Geburtstage, Hochzeiten und jede Menge gesellige Zusammenkünfte stehen neben den Proben auf dem Plan. Wenn diese Termine genauso gut verlaufen, wie auf dem Jahresrückblick 2019 zu erkennen war, werden die kämpferischen Gallier aus Hohenrode wohl auch noch ihren 150. Geburtstag unter sich als Männer feiern. Im Dorf kann man dazu übrigens mithelfen, indem sich Hohenroder aktiv in den grünen Sängerrock schmeißen und montags ab 19.30 Uhr bei den Übungsabenden im Dorfgemeinschaftshaus mitmachen. Foto: ste