Stübke verwies auf verschiedene Faktoren, welche die Möglichkeiten zur Umsetzung dieser Weichenstellung in der Schaumburger Verkehrsinfrastruktur vergrößern würden. Im Rahmen der Klimaschutzdebatte werde von breiten Teilen der Öffentlichkeit der Wunsch nach Alternativen zum Auto gefordert. Das Land Hessen untersuche derzeit eine Änderung der Kriterien für die Förderwürdigkeit entsprechender Projekte. Grundidee sei es dabei, eine Stärkung der ländlichen Räume mehr in den Blick zu nehmen. Niedersachsen wolle dem Beispiel des Nachbarbundeslandes folgen, was die Chancen zu einer Förderung der Aktivierung der Strecke erhöhe. Die Aktivierung diene dem vom Landkreis gesetzten Ziel, Schaumburg zu einer klimaneutralen Region zu entwickeln. Zudem werde im Rahmen der auf der Agenda stehenden Entwicklung eines Integrierten Mobilitätskonzeptes noch einmal grundsätzlich über die Organisation von Verkehr im Landkreis nachgedacht und diskutiert, hier würden sich FeRST und weitere Befürworter der Aktivierung der Strecke einbringen. Festzuhalten sei allerdings auch, dass die Bückebergbahn Rinten-Stadthagen GmbH als Betreiberin der Strecke derzeit nicht genug in den Erhalt der Strecke investierten könne. Die Einnahmen unter anderem aus dem Güterverkehr auf der Strecke würden dazu nicht ausreichen. Auch lasse sich das erhebliche ehrenamtliche Engagement der Unterstützer unter den gegenwärtigen Umständen kaum ständig aufrechterhalten. Ohne neue Perspektive sei dies noch ungefähr über ein Zeitfenster von fünf Jahren möglich. Das Potential der Strecke sei jedoch sehr groß, wie Stübke auf einer Veranstaltung der „Bürgerinitiative pro alte B65” ausführte. Schon jetzt trage diese zu einer Entlastung der Straßen durch die Abwicklung von Güterverkehr bei. Für die Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr ergänzt um weiteren Güterverkehr sei ein Antrieb mit regenerativen Energien über Akku-Technologie und/oder eine Teil-Oberleitung anzustreben. Die Strecke sei über vielfältige Anknüpfungspunkte in das Gesamtverkehrssystem in Schaumburg zu integrieren. Bei Befürwortung des Projektes sei eine 90-Prozent-Förderung durch Land und Bund zur Sanierung möglich, dazu sei allerdings eine stärkere Unterstützung auch von lokaler politischer Ebene nötig. Auch wenn es ermutigende Zeichen von manchen Kommunen gebe, vermisse er hier ein stärkeres Engagement. Die Investitionen, die auf die Anliegergemeinden zukämen, seien überschaubar.Foto: bb