„Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden”, fasste Fred Hartmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nienburg-Schaumburg, zusammen und lag damit auf einer Linie mit Betriebsratschef Jürgen Bittner. Schon vor einigen Wochen hatte die Arbeitnehmerseite die Zusicherung von Faurecia erhalten, dass es innerhalb von zwölf Monaten nach dem Umzug in die Region Hannover keinen betriebsbedingten Stellenabbau geben soll. Nach der endgültigen Verkündung der Zusammenlegung der Entwicklungsabteilungen aus Stadthagen und Peine im neuen Standort bei Hannover in 2018 hatte die Unternehmensleitung mündlich den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen zugesagt. Die Forderung von Betriebsrat und IG Metall dies auch schriftlich festzuhalten, wurde vor einigen Wochen erfüllt. Nach Abschluss langwieriger Verhandlungen sei man letztlich zu einem „ordentlichen Kompromiss” auch auf anderen Feldern gekommen, wie Fred Hartmann das Ergebnis einordnete. Kernpunkte sind dabei Regelungen zur Fahrtkostenerstattung, zum Home-Office sowie zu Abfindungen. Die Verlegung nach Hannover verlängert die Anfahrt für viele Mitarbeiter. Betriebsrat und Faurecia einigten sich auf einen Fahrtkostenausgleich von 30 Cent pro Kilometer. Die Laufzeit dieser Vereinbarung über 24 Monate stellt einen Kompromiss zwischen den Forderungen von Konzern und Betriebsrat dar. Home-Office ist bei Faurecia durchaus üblich, in der Vereinbarung ist nun jedoch eine Garantie festgelegt für einen Tag in der Woche. Für einige Arbeitnehmergruppen wurde zudem eine Abfindungsregelung vereinbart. Beispielsweise für Mitarbeiter mit Schwerbehinderung oder Eltern kleiner Kinder, die aus dem Unternehmen ausscheiden wollen, weil für sie der Umzug zu große Belastungen mit sich bringen würde. Für alle Mitarbeiter liegen jedoch Übernahmeangebote vor.Foto: archiv bb