Noch schwitzen die Schaumburger unter der Sommerhitze, der Herbst lässt jedoch nicht mehr lange auf sich warten. Damit beginnt traditionell auch die Zeit der Wildgerichte in Restaurants und Gaststätten . (Wobei auch jetzt schon vereinzelte Wildleckereien zu finden sein können). Das vom Menschen seit Uhrzeiten genutzte Lebensmittel wird heute unter einem anderen Blickwinkel betrachtet als noch vor gar nicht so lange zurückliegender Zeit. Denn Wild-Fleisch bietet eine Reihe von Vorteilen. „Mehr Bio geht nicht“, unter diesem Motto weisen Kreisjägerschaft und Kreisforstamt auf diese Eigenschaften hin. Denn das Wildfleisch aus den Schaumburger Wäldern stammt von Tieren, die in ihrer natürlichen Umgebung aufgewachsen sind. Entsprechend haben sich Reh, Wildschwein und Co. auch ernährt, von dem was sie in Wald und Flur finden. Eicheln, Bucheckern, Blätter und Gräser stehen also vor allem auf dem Speiseplan. Mit Medikamenten werden die Wildtiere nicht behandelt, erhalten nicht Mastfutter in Mengen. Dies hat Auswirkungen auf die Qualität des Fleisches. Die Tiere haben nie einen Stall von innen gesehen, müssen sich ihr Futter suchen. Sie wachsen stressarm auf und leben in ihrer natürliche Umgebung, Tiertransporte entfallen. Umstände, die unter Gesichtspunkten des Tierwohls eine wichtige Rolle spielen. Diese Lebensumstände tragen ebenso zur hohen Qualität des Lebensmittels Wildbret bei, wie die Fachleute von Jägerschaft und Forstamt betonen. Das Fleisch ist kalorienarm und hat zudem viele Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Phosphor sowie Vitamine. Das „Stück Natur“ auf dem Teller ist dabei sehr bekömmlich und schmackhaft. Im Herbst werden viele heimische Restaurants wieder klassische Wildgerichte auf den Tisch bringen. Es lohnt sich also der Blick in die Speisekarten. Die Schaumburger Wälder sind Heimat für nahezu alle gängigen „küchentauglichen“ Wildtierarten Deutschlands. Vom Rotwild bis zum Reh, vom Wildschwein bis zum Damwild und darüber hinaus reicht die Auswahl. Mit etwas Glück wird auch das sonst nur in wenigen Regionen beheimatete Mufflon angeboten. So beliebt die Klassiker sind, auch an „neuen“ Wildgerichten mangelt es nicht. Wildbret ist vielfältig einsetzbar, verschiedene Stücke und Sorten bieten eine große Variabilität. In Kochkursen des Kreisforstamtes und verschiedener Restaurants können sich interessierte in die „Wildküche“ einführen lassen, wenn sie selber am Herd loslegen wollen. Ebenso lassen sich beim Besuch der Gastronomen neben den Klassikern neue Wildgerichte entdecken. Pfiffige Kreationen sind auch mit Wildbret ohne weiteres möglich. Schon lange werden im Herbst die Schaumburger Wildwochen angeboten, die den Genuss der Speisen mit der Chance auf attraktive Gewinne verbinden. Foto: archiv privat / bb